Einen interessanten Überblick über die Ereignisse und die Mediendarstellung derselben bietet die Reihe "Machtergreifung" des Bloggers "MopperKopp" auf freitag.de samt der jeweiligen Kommentare in "Live-Ticker"-Art dazu (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5)
7. März 2014
• Hier gibt es ein Video zu sehen, in dem vier Positionen nachgewiesen werden, von denen aus Scharfschützen auf Maidan-Protestierende erschossen haben, um die Situation dort eskalieren zu lassen. Die Gebäude aus den geschossen wurde, sind von Demonstranten und Scharfschützen der Demonstranten besetzt wurden.
• Ein Kommentar zu einem Beitrag in der Schweizer Appenzeller Zeitung vom 20.2.14: "Tragödie in der Ukraine entwickelt sich genau nach Handbuch "Destabilisierung von Staaten". Nun ist das Land in der Phase "unbekannte Scharfschützen" angekommen, die mit Toten auf beiden Seiten die Fronten festigen und Lösungen abwürgen." Die Meldungen über die unbekannten Scharfschützen gab es aus Tunesien, Libyen, Syrien, Ägypten ... Und meist waren sie schwarz gekleidet ...
• Dazu noch das aus dem Blog von apwxn, online gestellt am 20.2.14: "Das Szenario, das sich in Kiew entwickelt, wiederholt völlig unverhohlen sämtliche vorausgegangenen Szenarien der gewaltsamen “farbigen Revolutionen” – es gibt Scharfschützen auf den Dächern, die sowohl Sicherheitskräfte als auch Demonstranten ins Visier nehmen, womit für gegenseitige Anschuldigungen und ein Anheizen der Lage gesorgt werden soll. Das alte Muster; genau solche Scharfschützen gab es in Kairo, sie waren regelmäßig im Kontext der Freitagsgebete in Syrien im Frühjahr / Sommer 2011 aktiv, lange Zeit vorher gab es dieses Phänomen 1993 in Moskau – mit anderen Worten, ein ganz und gar traditionelles, weil wunderbar funktionierendes Verfahren. Leichen sehen immer schrecklich aus und sorgen dafür, dass die Reste des Verstandes abgeschaltet werden."
• Albrecht Müller: "„Wir können froh sein, dass wir Putin haben“
• So gehen deutsche Scharfschützen vor: "Scharfschützen - Den Feind im Visier "
"Der Knall des Schusses ist auch fast das Einzige, was einen Scharfschützentrupp verrät. ..."
"Der Knall des Schusses ist auch fast das Einzige, was einen Scharfschützentrupp verrät. ..."
• drei Nebenbemerkungen: Die Söldnerfirma, die unter dem Namen "Blackwater" bekannt ist und inzwischen "Academi" heißt, bietet Scharfschützen-Kurse an, für "Basic Sniper" und "Advanced Sniper"
Es gibt Videos aus Donezk vom 3.3.14, auf dem "unbekannte Söldner" zu sehen sind, siehe hier und hier. Auf der Website Politkus.ru wird von "Blackwater" in der Ukraine geschrieben.
Die Website War Resisters' International berichtete 2007, dass "Blackwater" auch ukrainische Söldner in Diensten hat: "“… They are hiring military veterans for jobs previously assigned to the military. 15,000 private security agents from the United States, Britain and countries as varied as Nepal, Chile, Ukraine, Israel, South Africa and Fiji were employed in Iraq during the time of the attack. …”
• Deshalb auf dem Weg nochmal ein Nachhilfekurs aus dem Buch des Schachspielers Zbigniew Brzezinski, der sein Leben dem Kampf gegen den russischen Imperialismus gewidmet hat und mit Blick auf die aktuelle Außenpolitik weiter nicht ohne Einfluss zu sein scheint, zumindest, was sein Denken und dessen Richtung angeht: Auf S. 288f. hat die "richtigen Schlußfolgerungen" parat: "Angesichts der enormen Ausdehnung und Vielfalt des Landes würde wahrscheinlich ein dezentralisiertes politisches System auf marktwirtschaftlicher Basis das kreative Potential des russischen Volkes wie der riesigen Bodenschätze des Landes besser zur Entfaltung bringen. Umgekehrt wäre ein dezentralisiertes Rußland weniger anfällig für imperialistische Propaganda. Einem lockerer konföderierten Rußland – bestehend aus einem europäischen Rußland, einer sibirischen Republik und einer fernöstlichen Republik – fiele es auch leichter, enge Wirtschaftsbeziehungen mit Europa, den neuen Staaten Zentralasiens und dem osten zu pflegen ...
Eine klare Entscheidung Rußlands für die europäische Option und gegen die eines großrussischen Reiches wird dann wahrscheinlicher, wenn Amerika erfolgreich die zweite, unbedingt erforderliche Linie seiner Strategie gegenüber Rußland verfolgt: nämlich den derzeit herrschenden geopolitischen Pluralismus im postsowjetischen Raum zu stärken, um damit allen imperialen Versuchungen den Boden zu entziehen. ..."
Und vorher ist auf S. 129 zu lesen: "Nachdem das Europa von Jalta der Vergangenheit angehört, geht es darum, zu einem Versailler Europa zu kommen. Das Ende der europäischen Teilung sollte ... der Ausgangspunkt für die gestaltung eines größeren und zunehmend integrierten Europas sein, das, gestützt auf eine erweiterte NATO und durch eine konstruktive Sicherheitspartnerschaft mit Rußland, sicherer als bisher sein wird. Amerikas zentrales geostrategisches Ziel in Europa läßt sich also ganz einfach zusammenfassen: durch eine glaubwürdigere transatlantische Partnerschaft muß der Brückenkopf der USA auf dem eurasischen Kontinent so gefestigt werden, daß ein wachsendes Europa ein brauchbares Sprungbrett werden kann, von dem aus sich eine internationale Ordnung der Demokratie und Zusammenarbeit nach Eurasien hinein ausbreiten läßt."
Selbst von der regierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft und Politik wurde 2011 bestätigt, was Michail Gorbatschow schon 2009 gegenüber Russia Today sagte ("Russland hat keine imperialen Ambitionen"): "Die russische Führung will ... nicht das sowjetische Imperium wiedererstehen lassen ..." Russland wird natürlich vorgeworfen, in der Region hegemoniale Interessen zu haben, und: "Damit weicht das russische Konzept der Interessens- bzw. Einflusszonen grundlegend von der Politik ab, die NATO und EU dort betreiben." Das gehört sich natürlich nicht ...
Aber wenn sowas nicht mal beim ZDF ankommt, ...
Es gibt Videos aus Donezk vom 3.3.14, auf dem "unbekannte Söldner" zu sehen sind, siehe hier und hier. Auf der Website Politkus.ru wird von "Blackwater" in der Ukraine geschrieben.
Die Website War Resisters' International berichtete 2007, dass "Blackwater" auch ukrainische Söldner in Diensten hat: "“… They are hiring military veterans for jobs previously assigned to the military. 15,000 private security agents from the United States, Britain and countries as varied as Nepal, Chile, Ukraine, Israel, South Africa and Fiji were employed in Iraq during the time of the attack. …”
• Deshalb auf dem Weg nochmal ein Nachhilfekurs aus dem Buch des Schachspielers Zbigniew Brzezinski, der sein Leben dem Kampf gegen den russischen Imperialismus gewidmet hat und mit Blick auf die aktuelle Außenpolitik weiter nicht ohne Einfluss zu sein scheint, zumindest, was sein Denken und dessen Richtung angeht: Auf S. 288f. hat die "richtigen Schlußfolgerungen" parat: "Angesichts der enormen Ausdehnung und Vielfalt des Landes würde wahrscheinlich ein dezentralisiertes politisches System auf marktwirtschaftlicher Basis das kreative Potential des russischen Volkes wie der riesigen Bodenschätze des Landes besser zur Entfaltung bringen. Umgekehrt wäre ein dezentralisiertes Rußland weniger anfällig für imperialistische Propaganda. Einem lockerer konföderierten Rußland – bestehend aus einem europäischen Rußland, einer sibirischen Republik und einer fernöstlichen Republik – fiele es auch leichter, enge Wirtschaftsbeziehungen mit Europa, den neuen Staaten Zentralasiens und dem osten zu pflegen ...
Eine klare Entscheidung Rußlands für die europäische Option und gegen die eines großrussischen Reiches wird dann wahrscheinlicher, wenn Amerika erfolgreich die zweite, unbedingt erforderliche Linie seiner Strategie gegenüber Rußland verfolgt: nämlich den derzeit herrschenden geopolitischen Pluralismus im postsowjetischen Raum zu stärken, um damit allen imperialen Versuchungen den Boden zu entziehen. ..."
Und vorher ist auf S. 129 zu lesen: "Nachdem das Europa von Jalta der Vergangenheit angehört, geht es darum, zu einem Versailler Europa zu kommen. Das Ende der europäischen Teilung sollte ... der Ausgangspunkt für die gestaltung eines größeren und zunehmend integrierten Europas sein, das, gestützt auf eine erweiterte NATO und durch eine konstruktive Sicherheitspartnerschaft mit Rußland, sicherer als bisher sein wird. Amerikas zentrales geostrategisches Ziel in Europa läßt sich also ganz einfach zusammenfassen: durch eine glaubwürdigere transatlantische Partnerschaft muß der Brückenkopf der USA auf dem eurasischen Kontinent so gefestigt werden, daß ein wachsendes Europa ein brauchbares Sprungbrett werden kann, von dem aus sich eine internationale Ordnung der Demokratie und Zusammenarbeit nach Eurasien hinein ausbreiten läßt."
Selbst von der regierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft und Politik wurde 2011 bestätigt, was Michail Gorbatschow schon 2009 gegenüber Russia Today sagte ("Russland hat keine imperialen Ambitionen"): "Die russische Führung will ... nicht das sowjetische Imperium wiedererstehen lassen ..." Russland wird natürlich vorgeworfen, in der Region hegemoniale Interessen zu haben, und: "Damit weicht das russische Konzept der Interessens- bzw. Einflusszonen grundlegend von der Politik ab, die NATO und EU dort betreiben." Das gehört sich natürlich nicht ...
Aber wenn sowas nicht mal beim ZDF ankommt, ...
• Eine Stimme aus den USA, der Historiker Anton Fedyashin, veröffentlicht von der taz am 7.3.14: "
Will Putin einen Keil zwischen die USA und die EU treiben?
Das hat er nicht nötig, diese Spaltung ist ja bereits da. Nur 2 Prozent des US-Außenhandels laufen mit Russland. Bei Europa sind es 11-mal so viel. Putin weiß von diesen grundverschiedenen ökonomischen Beziehungen. Sanktionen sind unvorteilhaft für Europäer.
Wem misstraut Putin?
Einmal den doppelten Absichten der EU. Aber noch mehr den USA. Dass die kein großer Geldgeber in der Ukraine sein werden, zeigt sich bereits: Die USA wollen 1 Milliarde Dollar geben, die EU 11 Milliarden Euro. Die USA sind nicht ökonomisch an der Ukraine interessiert, sondern haben militärische, geopolitische Interessen. Putin vermutet, dass auf eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine bald auch die Nato-Ausweitung folgt. Damit stünde das Bündnis an der russischen Grenze."
• Eine Stimme aus Deutschland, Eugen Ruge in der Zeit:
Verständnis für Russland, bitte!
"Nein, nicht Putin, sondern die Selbstherrlichkeit des Westens hat die Ukraine-Krise befördert.
Ich stelle mir vor, der russische Außenminister Lawrow wäre, sagen wir während der Unruhen in Los Angeles 1992, nach Kalifornien geflogen und hätte zum Sturz des Gouverneurs aufgerufen.
Das hätten Sie seltsam gefunden?
Und wie fanden Sie es, dass der deutsche und der US-Außenminister nach Kiew reisten, um in öffentlichen Reden den Aufruhr gegen den dortigen Präsidenten zu unterstützen?
Ich bin in Sibirien geboren, weil mein Vater im Arbeitslager war. Mir ist die gegenwärtige Restalinisierung Russlands durchaus suspekt. Ich bin alles andere als ein Freund von Putin, schon gar nicht von Janukowitsch – auch wenn man mir das vorwerfen wird, denn in dieser Republik findet sich immer jemand, der einen aus dem ehemaligen Osten kommenden Frager reflexmäßig mit dem Dann-geh-doch-rüber-Argument abwatscht.
Und doch empfinde ich die Berichterstattung in unserem Land im Augenblick als äußerst einseitig. Wo sind die Fragen? Wo sind die Zweifel? Wo sind die Maßstäbe für die Bewertung politischer Handlungen?
Vor wenigen Tagen wurde Janukowitsch in einer führenden deutschen Zeitung mit Gaddafi verglichen. Ja, geht es noch?
Will Putin einen Keil zwischen die USA und die EU treiben?
Das hat er nicht nötig, diese Spaltung ist ja bereits da. Nur 2 Prozent des US-Außenhandels laufen mit Russland. Bei Europa sind es 11-mal so viel. Putin weiß von diesen grundverschiedenen ökonomischen Beziehungen. Sanktionen sind unvorteilhaft für Europäer.
Wem misstraut Putin?
Einmal den doppelten Absichten der EU. Aber noch mehr den USA. Dass die kein großer Geldgeber in der Ukraine sein werden, zeigt sich bereits: Die USA wollen 1 Milliarde Dollar geben, die EU 11 Milliarden Euro. Die USA sind nicht ökonomisch an der Ukraine interessiert, sondern haben militärische, geopolitische Interessen. Putin vermutet, dass auf eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine bald auch die Nato-Ausweitung folgt. Damit stünde das Bündnis an der russischen Grenze."
• Eine Stimme aus Deutschland, Eugen Ruge in der Zeit:
Verständnis für Russland, bitte!
"Nein, nicht Putin, sondern die Selbstherrlichkeit des Westens hat die Ukraine-Krise befördert.
Ich stelle mir vor, der russische Außenminister Lawrow wäre, sagen wir während der Unruhen in Los Angeles 1992, nach Kalifornien geflogen und hätte zum Sturz des Gouverneurs aufgerufen.
Das hätten Sie seltsam gefunden?
Und wie fanden Sie es, dass der deutsche und der US-Außenminister nach Kiew reisten, um in öffentlichen Reden den Aufruhr gegen den dortigen Präsidenten zu unterstützen?
Ich bin in Sibirien geboren, weil mein Vater im Arbeitslager war. Mir ist die gegenwärtige Restalinisierung Russlands durchaus suspekt. Ich bin alles andere als ein Freund von Putin, schon gar nicht von Janukowitsch – auch wenn man mir das vorwerfen wird, denn in dieser Republik findet sich immer jemand, der einen aus dem ehemaligen Osten kommenden Frager reflexmäßig mit dem Dann-geh-doch-rüber-Argument abwatscht.
Und doch empfinde ich die Berichterstattung in unserem Land im Augenblick als äußerst einseitig. Wo sind die Fragen? Wo sind die Zweifel? Wo sind die Maßstäbe für die Bewertung politischer Handlungen?
Vor wenigen Tagen wurde Janukowitsch in einer führenden deutschen Zeitung mit Gaddafi verglichen. Ja, geht es noch?
• ""Russland wurde provoziert", sagt CDU-Außenpolitiker Manfred Grund." Thüringer Allgemeine, 4.3.14
"... Es geht Russland um eine Demonstration der Stärke, zu der sich das Land auch provoziert sah.
Provoziert? Also sind die Ukrainer selbst an allem Schuld?Nein, aber das forsche Auftreten der neuen Regierung, die nicht durch Wahlen legitimiert ist, hat die Situation nicht beruhigt, genauso wenig wie die Idee, Russisch als zweite Amtssprache abzuschaffen. Es ist eine Anmaßung, vom Kiewer Maidan-Platz die gesamte Ukraine repräsentieren zu wollen. Es gibt auch eine Ost-Ukraine mit einer vor allem russisch-stämmigen Bevölkerung.
Hat dies der Westen übersehen?
Im Westen wurde dieses Zerrbild leider noch verstärkt. Wir haben mit Leuten wie Wladimir Klitschko verhandelt, der in der Ukraine nicht wirklich etwas zu sagen hat und außerdem mit Rechtsextremen paktiert. ..."
• ... An den wirklichen Zuständen und Entwicklungen in Russland Interessierten sei hier u.a. der Beitrag von Klaus Müller über "Staat und Transformation in Russland" in der Ausgabe 3/2013 der Zeitschrift Berliner Debatte Initial empfohlen. Müller spricht da von einer durch Putin eingeleiteten Rezentralisierung, um der "quasifeudalen Dynamik der 1990er Jahre einen Staat entgegen zu setzen", gegen die "anarchische Föderalisierung der Jelzin-Ära". Müller meint: "Die Politik der Putin-Ära ist ... ein Versuch, die von jelzins Machtstrategie in Kauf genommene Auflösung staatlicher Strukturen umzukehren. Der Erfolg von Putins Gegenstrategie der staatlichen Rekonstruktion lässt sich daher nicht schlicht mittels einer der üblichen Demokratisierungsskalen messen." Putin habe den Einfluss wirtschaftlicher Macht auf staatliche Entscheidungen wieder begrenzt. "Wie sehr die territoriale Integrität Russlands durch private Wirtschaftsinteressen infrage gestellt war, hatte die Unterstützung des tschetschenischen Separatismus durch Boris Beresowskij vor Augen geführt, der seine Exportgeschäfte weiterhin über die unkontrollierten Außengrenzen im Kaukasus hatte abwickeln wollen ..." Und: "Der russischen Regierung ist nicht entgangen, dass 'in den Diskursen der westlichen Staaten die Demokratieförderung immer wieder explizit und überaus deutlich als strategisches Eigeninteresse formuliert wurde' ... Deshalb überrasche der russische Gegendiskurs um eine "souveräne Demokratie" nicht.
Aber Schluß damit an diesem Punkt, denn selber lesen, macht selber schlau. Aber ich befürchte, dass das von Müller festgestellte westliche Unverständnis gegenüber der Entwicklung in Russland, dass sich alte und heute genauso falsche Vorurteile zu Hilfe nimmt, weiter fröhliche Urständ feiern wird wie sich gerade bei den aktuellen Ereignissen in und um die Ukraine zeigt. Leider. ...
• ... NATO-Militärs schon in der Ukraine und dazu: Demnächst wird es "zwei amerikanische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer geben: die USS Taylor, die während der Olympischen Winterspiele in Sotschi dort stationiert war, um im Fall eines terroristischen Anschlags amerikanische Athleten evakuieren zu können. Die Taylor hätte die Gegend schon längst wieder verlassen sollen, ist aber auf Grund gelaufen, als sie im türkischen Hafen Samsun einlaufen wollte. Die Reparaturarbeiten hätten bereits am 24. Februar beendet sein sollen, haben sich aber anscheinend verzögert, so dass die Taylor sich immer noch dort aufhält.
Gleichzeitig wurde heute gemeldet, dass der Zerstörer USS Truxtun sich auf dem Weg ins Schwarze Meer befindet. Die Truxtun gehört zur Carrier Strike Group Two, ist ebenfalls mit Langstrecken-Luftabwehrraketen und Cruise Missiles bestückt, und soll laut der Navy dort eine „lang geplante Routineübungen mit Verbündeten und Partnern in der Region“ durchführen." Quelle
8. März 2014
• ... [Zur geäußerten Vermutung] mein Leitmotiv sei Antiamerikanismus, fällt mir nur ein, dass mir im vergangenen Jahr ein junger Kolumbianer riet mit dem Begriff "Amerika" vorsichtig umzugehen, weil es gebe Nord- und Südamerika, viele unterschiedliche Länder auf den beiden Teilkontinenten usw. Auslöser war, dass ich ihm erklärt hatte, dass ich nicht gegen Amerika und die Amerikaner sei, wenn ich die Politik der US-Regierung kritisiere. Ich weiß nicht mehr, wie wir drauf kamen. Zum einen hat der Kolumbianer völlig Recht und zum anderen ist die Behauptung, die Kritik der Politik der US-Regierung und der kriegstreibenden Kräfte in der US-Politik sei "Antiamerikanismus" gewissermaßen ausgemachter Quatsch, Entschuldigung, wenn ich da meine Gedanken mal so direkt formuliere. Wie überhaupt solch pauschalen Begriffe, die schnell diffamierend eingesetzt werden, nichts taugen, um zu beschreiben, worum es geht, sondern eben höchsten zum Diffamieren. Da gibt es ja noch andere Beispiele. Das gleiche gilt auch für die, Entschuldigung, aberwitzige Behauptung, dass wer ansatzweise die russische Politik versucht zu verstehen und zu erklären, auch mit Hilfe zur Verfügung stehender russischer Quellen, die anscheinend von den Kollegen meines Berufsstandes wie mindestens mit Krankheitserregern verseucht behandelt werden, dass jene, die das also versuchen und diese Quellen nicht meiden und den Gesslerhut "Der böse Putin" nicht grüßen unkritisch gegenüber der russischen Politik seinen, zugespitzt formuliert sowas wie Putins Apologeten sein sollen, weil sie angeblich nur die "antiamerikanische Brille" aufhaben. ...
• ... Und selbstverständlich halte ich diese Masche der Personalisierung, die meist die Vorstufe der Dämonisierung von Politikern ist, die Politik auf einzelne Personen reduziert und zum Beispiel die derzeit in Russland herrschenden politischen Kräfte und deren Politik auf Putin zu reduzieren für ein gefährliches, wenn auch immer wieder erfolgreiches Propaganda- und Manipulationsmittel, eben weil es vereinfacht, dem ich wie auch in anderen Fällen von vornherein misstraue, bei allem Wissen um die unterschiedliche Rolle und Wirkung von Persönlichkeiten in der Politik, den verschiedenen Sytem und Gesellschaftsformen, usw.
• ... Das hat natürlich was mit meiner materialistisch-dialektisch-historischen Schulbildung in der DDR zu tun. Und das für mich manchmal Lustige daran ist: Die beste Bestätigung für das, was ich da hörte und lernte, was den Kapitalismus angeht, liefern genau jene in Tat, Wort und Bild, von denen ich damals nur hörte und las und deren Wirken ich seit Herbst 1989 ganz real miterleben darf. Und manches übertraf und übertrifft, was ich in der Schule hörte und lernte. Das hat mich nicht zum "Antiamerikaner" gemacht, sondern mich höchsten endgültig zum "Antiimperialisten" werden lassen, um doch mal eines dieser pauschalen Etiketten zu verwenden.
"... Es geht Russland um eine Demonstration der Stärke, zu der sich das Land auch provoziert sah.
Provoziert? Also sind die Ukrainer selbst an allem Schuld?Nein, aber das forsche Auftreten der neuen Regierung, die nicht durch Wahlen legitimiert ist, hat die Situation nicht beruhigt, genauso wenig wie die Idee, Russisch als zweite Amtssprache abzuschaffen. Es ist eine Anmaßung, vom Kiewer Maidan-Platz die gesamte Ukraine repräsentieren zu wollen. Es gibt auch eine Ost-Ukraine mit einer vor allem russisch-stämmigen Bevölkerung.
Hat dies der Westen übersehen?
Im Westen wurde dieses Zerrbild leider noch verstärkt. Wir haben mit Leuten wie Wladimir Klitschko verhandelt, der in der Ukraine nicht wirklich etwas zu sagen hat und außerdem mit Rechtsextremen paktiert. ..."
• ... An den wirklichen Zuständen und Entwicklungen in Russland Interessierten sei hier u.a. der Beitrag von Klaus Müller über "Staat und Transformation in Russland" in der Ausgabe 3/2013 der Zeitschrift Berliner Debatte Initial empfohlen. Müller spricht da von einer durch Putin eingeleiteten Rezentralisierung, um der "quasifeudalen Dynamik der 1990er Jahre einen Staat entgegen zu setzen", gegen die "anarchische Föderalisierung der Jelzin-Ära". Müller meint: "Die Politik der Putin-Ära ist ... ein Versuch, die von jelzins Machtstrategie in Kauf genommene Auflösung staatlicher Strukturen umzukehren. Der Erfolg von Putins Gegenstrategie der staatlichen Rekonstruktion lässt sich daher nicht schlicht mittels einer der üblichen Demokratisierungsskalen messen." Putin habe den Einfluss wirtschaftlicher Macht auf staatliche Entscheidungen wieder begrenzt. "Wie sehr die territoriale Integrität Russlands durch private Wirtschaftsinteressen infrage gestellt war, hatte die Unterstützung des tschetschenischen Separatismus durch Boris Beresowskij vor Augen geführt, der seine Exportgeschäfte weiterhin über die unkontrollierten Außengrenzen im Kaukasus hatte abwickeln wollen ..." Und: "Der russischen Regierung ist nicht entgangen, dass 'in den Diskursen der westlichen Staaten die Demokratieförderung immer wieder explizit und überaus deutlich als strategisches Eigeninteresse formuliert wurde' ... Deshalb überrasche der russische Gegendiskurs um eine "souveräne Demokratie" nicht.
Aber Schluß damit an diesem Punkt, denn selber lesen, macht selber schlau. Aber ich befürchte, dass das von Müller festgestellte westliche Unverständnis gegenüber der Entwicklung in Russland, dass sich alte und heute genauso falsche Vorurteile zu Hilfe nimmt, weiter fröhliche Urständ feiern wird wie sich gerade bei den aktuellen Ereignissen in und um die Ukraine zeigt. Leider. ...
• ... NATO-Militärs schon in der Ukraine und dazu: Demnächst wird es "zwei amerikanische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer geben: die USS Taylor, die während der Olympischen Winterspiele in Sotschi dort stationiert war, um im Fall eines terroristischen Anschlags amerikanische Athleten evakuieren zu können. Die Taylor hätte die Gegend schon längst wieder verlassen sollen, ist aber auf Grund gelaufen, als sie im türkischen Hafen Samsun einlaufen wollte. Die Reparaturarbeiten hätten bereits am 24. Februar beendet sein sollen, haben sich aber anscheinend verzögert, so dass die Taylor sich immer noch dort aufhält.
Gleichzeitig wurde heute gemeldet, dass der Zerstörer USS Truxtun sich auf dem Weg ins Schwarze Meer befindet. Die Truxtun gehört zur Carrier Strike Group Two, ist ebenfalls mit Langstrecken-Luftabwehrraketen und Cruise Missiles bestückt, und soll laut der Navy dort eine „lang geplante Routineübungen mit Verbündeten und Partnern in der Region“ durchführen." Quelle
8. März 2014
• ... [Zur geäußerten Vermutung] mein Leitmotiv sei Antiamerikanismus, fällt mir nur ein, dass mir im vergangenen Jahr ein junger Kolumbianer riet mit dem Begriff "Amerika" vorsichtig umzugehen, weil es gebe Nord- und Südamerika, viele unterschiedliche Länder auf den beiden Teilkontinenten usw. Auslöser war, dass ich ihm erklärt hatte, dass ich nicht gegen Amerika und die Amerikaner sei, wenn ich die Politik der US-Regierung kritisiere. Ich weiß nicht mehr, wie wir drauf kamen. Zum einen hat der Kolumbianer völlig Recht und zum anderen ist die Behauptung, die Kritik der Politik der US-Regierung und der kriegstreibenden Kräfte in der US-Politik sei "Antiamerikanismus" gewissermaßen ausgemachter Quatsch, Entschuldigung, wenn ich da meine Gedanken mal so direkt formuliere. Wie überhaupt solch pauschalen Begriffe, die schnell diffamierend eingesetzt werden, nichts taugen, um zu beschreiben, worum es geht, sondern eben höchsten zum Diffamieren. Da gibt es ja noch andere Beispiele. Das gleiche gilt auch für die, Entschuldigung, aberwitzige Behauptung, dass wer ansatzweise die russische Politik versucht zu verstehen und zu erklären, auch mit Hilfe zur Verfügung stehender russischer Quellen, die anscheinend von den Kollegen meines Berufsstandes wie mindestens mit Krankheitserregern verseucht behandelt werden, dass jene, die das also versuchen und diese Quellen nicht meiden und den Gesslerhut "Der böse Putin" nicht grüßen unkritisch gegenüber der russischen Politik seinen, zugespitzt formuliert sowas wie Putins Apologeten sein sollen, weil sie angeblich nur die "antiamerikanische Brille" aufhaben. ...
• ... Und selbstverständlich halte ich diese Masche der Personalisierung, die meist die Vorstufe der Dämonisierung von Politikern ist, die Politik auf einzelne Personen reduziert und zum Beispiel die derzeit in Russland herrschenden politischen Kräfte und deren Politik auf Putin zu reduzieren für ein gefährliches, wenn auch immer wieder erfolgreiches Propaganda- und Manipulationsmittel, eben weil es vereinfacht, dem ich wie auch in anderen Fällen von vornherein misstraue, bei allem Wissen um die unterschiedliche Rolle und Wirkung von Persönlichkeiten in der Politik, den verschiedenen Sytem und Gesellschaftsformen, usw.
• ... Das hat natürlich was mit meiner materialistisch-dialektisch-historischen Schulbildung in der DDR zu tun. Und das für mich manchmal Lustige daran ist: Die beste Bestätigung für das, was ich da hörte und lernte, was den Kapitalismus angeht, liefern genau jene in Tat, Wort und Bild, von denen ich damals nur hörte und las und deren Wirken ich seit Herbst 1989 ganz real miterleben darf. Und manches übertraf und übertrifft, was ich in der Schule hörte und lernte. Das hat mich nicht zum "Antiamerikaner" gemacht, sondern mich höchsten endgültig zum "Antiimperialisten" werden lassen, um doch mal eines dieser pauschalen Etiketten zu verwenden.
• Es gab in der Jungen Welt, wie sie in der DDR
hieß und erschien, eine Karrikatur: Treffen sich zwei NATO-Generale.
Sagt der eine dem anderen, er habe in der Nacht einen Albtraum gehabt.
Der Andere fragt, was er denn geträumt habe. Antwortet der Eine: Der
Frieden sei ausgebrochen ...
Das fiel mir nur ein, auch weil es die NATO immer noch gibt und welche Gespenster in deren Kommandozentralen rumflattern ...
Das fiel mir nur ein, auch weil es die NATO immer noch gibt und welche Gespenster in deren Kommandozentralen rumflattern ...
• ... Lawrow fordert OSZE-Untersuchung
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Untersuchung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu den tödlichen Schüssen während der Straßenschlachten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gefordert. „Es gab zu viele Lügen, und diese Lüge wurde zu lange benutzt, um die europäische öffentliche Meinung in die falsche Richtung zu drängen, im Widerspruch zu den objektiven Tatsachen“, sagte Lawrow am Samstag in Moskau. „Die jüngsten Informationen“ zu den Vorkommnissen Fall könnten „nicht mehr verheimlicht“ werden.Bei den Protesten der proeuropäischen Opposition auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, die Ende Februar zum Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch führten, waren rund 100 Menschen getötet worden. http://www.welt.de/politik/ausland/article125569543/Lawrow-fordert-OSZE-Untersuchung-zu-den-Maidan-Toten.html
Die neue Führung der Ukraine will dagegen die Todesschüsse von den eigenen Leuten untersuchen lassen. Der Chef des Nationalen Sicherheitsrates, Andrej Parubij soll die "Untersuchung" leiten http://www.welt.de/politik/ausland/article125569543/Unions-Fraktionsvize-stellt-Fussball-WM-2018-infrage.html
Wer ist Andrej Parubij?
Andrij Wolodymyrowytsch Parubij gehört der Vaterland-Partei an und ist seit dem 27. Februar 2014 Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine. Er war Mitbegründer der rechtsextremen Sozial-Nationalen Partei der Ukraine, des Vorläufers der heutigen Swoboda-Partei. In seiner politischen Laufbahn wechselte er mehrfach die Parteizugehörigkeit, bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte er auf der Liste von Julija Tymoschenkos Vaterlandspartei und wurde erneut in die Werchowna Rada gewählt. Während der Euromaidan -Proteste galt Parubij als „Kommandeur des Maidan“. Bei der Bildung der Übergangsregierung im Februar 2014 erhielt er das Amt des Vorsitzenden des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine. http://de.wikipedia.org/wiki/Andrij_Parubij
Andriy Parubiys Stellvertreter ist Dmytro Jarosh http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58815
Wer ist Dmytro Jarosch?
Dmytro Anatolijowytsch Jarosch ist ein Funktionär der ukrainischen rechtsextremen und radikal nationalistischen Gruppe „Prawyj Sektor“. (…)
Jarosch engagierte sich bereits früh in ukrainischen nationalistischen Gruppierungen. 1994 war er Mitbegründer der radikal nationalistischen Gruppe Tryzub, seit 2005 galt er als der Anführer dieser Organisation. In einem Interview von 2008 wurde er als „Colonel“ bezeichnet.
Im Rahmen der Proteste des Euromaidan, schlossen sich Ende November 2013 mehrere rechtsextreme bzw. radikal nationalistische Gruppierungen zu der informellen, paramilitärisch und gewalttätig auftretenden Gruppe „Prawyj Sektor“ (dt. Rechter Sektor) zusammen. Jarosch ist eine der Führungsfiguren der Gruppe und wird von verschiedenen Medien auch als „Anführer“ bzw. als „Vorsitzender“ des „Rechten Sektors“ bezeichnet. Auf dem Maidan trat er mehrfach als Redner auf und proklamierte dort am 21. Februar 2014 die Fortsetzung der „nationalen Revolution“ in der Ukraine. http://de.wikipedia.org/wiki/Dmytro_Jarosch
„Die Ermittlung hat beschlossen, Dmitri Jarosch international zur Fahndung auszuschreiben“, teilte Wladimir Markow, Sprecher des russischen Ermittlungskomitees, am Dienstag mit. Nach russischen Angaben rief Jarosch „die antirussischen Kräfte öffentlich zum Extremismus und Terror auf dem russischen Boden auf“.
Nach der Eskalation der Krim-Krise hatte Jarosch, Chef der ultranationalistischen ukrainischen Organisation „Rechter Sektor“ und einer der Protestführer auf dem Maidan, am Samstag in einem Sozialnetzwerk an den tschetschenischen Terroristenchef Doku Umarow um Hilfe appelliert. Umarow ist der meistgesuchte Terrorist in Russland, der sich unter anderem zu dem blutigen Bombenanschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo im Jahr 2011 bekannt hatte. Die Uno und die USA haben ihn auf die Terroristenliste gesetzt. http://de.ria.ru/society/20140305/267981290.html
• Der übersetzte Wortlaut des Telefonats von Paet und Ashton kann bei der jungen Welt nachgelesen werden.
• Für alle: A View from Russia: Sanctions and Snipers
9. März 2014
• ... Interessant und bedenkenswert finde ich die Schlussfolgerung "Die Dritte Macht könnte zumindest in der Schlussphase des Euromaidans der Kreml gewesen sein." Auch hier gilt die Frage, welches Interesse in den herrschenden Kreisen Russland bestehen sollte, sowas vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu verursachen, in der Hauptstadt eines Landes, in dem NATO-Manöver stattfinden und in der sich zum selben Zeitpunkt Außenminister aus EU-Staaten befinden, dazu galt Janukowitsch ja eh als Russlands Mann: "Möglicherweise hat Russland ... gehofft, dass man mit einer provozierten Eskalation die ukrainischen Sicherheitskräfte so anstacheln könnte, dass sie die gesamten Aufstand innerhalb weniger Tage in einem riesigen Blutbad beenden."
Das ist ein harter Vorwurf, bzw. eine harte Vermutung. Auf der Krim ist bisher kein einziger Schuß gefallen, wo doch russische Kräfte das doch gegenüber den anscheinend in der Minderheit befindlichen nichtrussischen Kräften tun könnten und gleich vertuschen, ohne all die Öffentlichkeit, wie es sie in Kiew gab.
Diese Verbindung Kreml + Blutbad macht mich stutzig, lässt mich stocken ... Da klingt doch der Vergleich von Hillary Clinton, Putin sei wie Hitler, wie die Faust auf's Auge ...
Aber es gibt etwas anderes Interessantes, das ich zufällig fand und mir auffiel, dass die in verschiedenen Videos zu sehenden uniformierten Scharfschützen einen recht professionellen Eindruck machen: Dr. Mark Galeotti, Professor of Global Affairs am "New York University's SCPS Center for Global Affairs" hat am 6. März einen interessanten Beitrag über einen möglichen "Krieg" zwischen einzelnen russischen Sicherheitsdiensten geschrieben, die verschiedene Interessen haben. Sie seien durch durch "unzählige Bruchlinien" in Fraktionen zerteilt, persönliche, politische und pragmatisch orientierte. Putin habe 2007 einen Machtkampf zwischen den Sicherheitsdiensten beenden können, aber neu aufkommende Konflikt nährten dem Autor zufolge den verdacht, dass Putin nicht mehr so machtvoll ist und das Ende seiner Amtszeit sich schon nähert. Die Revierkämpfe könnten ein Zeichen der Schwäche von Putins Präsidentschaft sein, so Galeotti. Die Sicherheits-Community sei ein mächtiger Faktor hinter den Kreml-Mauern.
Ob das was mit den angeführten Informationen zu tun haben könnte, weiß ich nicht.
Hier noch der Hinweis auf eine Videoanalyse bei YouTube, auf russisch, die sich eben nicht allein auf Russia Today stützt und der zufolge u.a. die in mehreren Videos zu sehenden Uniformierten mit den gelben Armbinden Anti-Terror-Einheiten der Polizei waren, die die Aufgabe hatten, die mit Schusswaffen bewaffneten Männer, die auf Demonstranten und Polizisten schossen, unschädlich zu machen.
Für mich bleiben die schon an anderer Stelle gestellten Fragen noch unbeantwortet:
Wer ist dafür verantwortlich, dass die Situation so zugespitzt wurde, in der ab einem bestimmten Punkt auch erwartungsgemäß der ukrainische Staat wie er zu dem Zeitpunkt war auf sein ihm zustehendes Gewaltmonopol zugreift? Wer hat Kompromissversuche, um diese Entwicklung aufzuhalten, abgelehnt bzw. behindert mit welchem Interesse, vor allem in Anwesenheit westlicher Politiker?
Warum wird nicht für schnelle Aufklärung von Vorfällen gesorgt, die noch gar nicht so weit zurückliegen, vor allem, wo jetzt die Gegenseite den ukrainischen Staat in der Hand hat? Wer hat ein Interesse daran?
• Hier noch eine andere Aufnahme der schwarz Uniformierten mit gelben Armbinden
→ hier geht es zu Folge 6
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Untersuchung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu den tödlichen Schüssen während der Straßenschlachten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gefordert. „Es gab zu viele Lügen, und diese Lüge wurde zu lange benutzt, um die europäische öffentliche Meinung in die falsche Richtung zu drängen, im Widerspruch zu den objektiven Tatsachen“, sagte Lawrow am Samstag in Moskau. „Die jüngsten Informationen“ zu den Vorkommnissen Fall könnten „nicht mehr verheimlicht“ werden.Bei den Protesten der proeuropäischen Opposition auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, die Ende Februar zum Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch führten, waren rund 100 Menschen getötet worden. http://www.welt.de/politik/ausland/article125569543/Lawrow-fordert-OSZE-Untersuchung-zu-den-Maidan-Toten.html
Die neue Führung der Ukraine will dagegen die Todesschüsse von den eigenen Leuten untersuchen lassen. Der Chef des Nationalen Sicherheitsrates, Andrej Parubij soll die "Untersuchung" leiten http://www.welt.de/politik/ausland/article125569543/Unions-Fraktionsvize-stellt-Fussball-WM-2018-infrage.html
Wer ist Andrej Parubij?
Andrij Wolodymyrowytsch Parubij gehört der Vaterland-Partei an und ist seit dem 27. Februar 2014 Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine. Er war Mitbegründer der rechtsextremen Sozial-Nationalen Partei der Ukraine, des Vorläufers der heutigen Swoboda-Partei. In seiner politischen Laufbahn wechselte er mehrfach die Parteizugehörigkeit, bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte er auf der Liste von Julija Tymoschenkos Vaterlandspartei und wurde erneut in die Werchowna Rada gewählt. Während der Euromaidan -Proteste galt Parubij als „Kommandeur des Maidan“. Bei der Bildung der Übergangsregierung im Februar 2014 erhielt er das Amt des Vorsitzenden des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine. http://de.wikipedia.org/wiki/Andrij_Parubij
Andriy Parubiys Stellvertreter ist Dmytro Jarosh http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58815
Wer ist Dmytro Jarosch?
Dmytro Anatolijowytsch Jarosch ist ein Funktionär der ukrainischen rechtsextremen und radikal nationalistischen Gruppe „Prawyj Sektor“. (…)
Jarosch engagierte sich bereits früh in ukrainischen nationalistischen Gruppierungen. 1994 war er Mitbegründer der radikal nationalistischen Gruppe Tryzub, seit 2005 galt er als der Anführer dieser Organisation. In einem Interview von 2008 wurde er als „Colonel“ bezeichnet.
Im Rahmen der Proteste des Euromaidan, schlossen sich Ende November 2013 mehrere rechtsextreme bzw. radikal nationalistische Gruppierungen zu der informellen, paramilitärisch und gewalttätig auftretenden Gruppe „Prawyj Sektor“ (dt. Rechter Sektor) zusammen. Jarosch ist eine der Führungsfiguren der Gruppe und wird von verschiedenen Medien auch als „Anführer“ bzw. als „Vorsitzender“ des „Rechten Sektors“ bezeichnet. Auf dem Maidan trat er mehrfach als Redner auf und proklamierte dort am 21. Februar 2014 die Fortsetzung der „nationalen Revolution“ in der Ukraine. http://de.wikipedia.org/wiki/Dmytro_Jarosch
Die russischen Behörden haben den ukrainischen Nationalistenchef Dmitri Jarosch wegen Aufwiegelung zum Terrorismus international zur Fahndung ausgeschrieben. Weil Jarosch den tschetschenischen Topterroristen Doku Umarow um Hilfe gebeten hat, könnten ihm in Russland bis zu sieben Jahre Haft drohen.
„Die Ermittlung hat beschlossen, Dmitri Jarosch international zur Fahndung auszuschreiben“, teilte Wladimir Markow, Sprecher des russischen Ermittlungskomitees, am Dienstag mit. Nach russischen Angaben rief Jarosch „die antirussischen Kräfte öffentlich zum Extremismus und Terror auf dem russischen Boden auf“.
Nach der Eskalation der Krim-Krise hatte Jarosch, Chef der ultranationalistischen ukrainischen Organisation „Rechter Sektor“ und einer der Protestführer auf dem Maidan, am Samstag in einem Sozialnetzwerk an den tschetschenischen Terroristenchef Doku Umarow um Hilfe appelliert. Umarow ist der meistgesuchte Terrorist in Russland, der sich unter anderem zu dem blutigen Bombenanschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo im Jahr 2011 bekannt hatte. Die Uno und die USA haben ihn auf die Terroristenliste gesetzt. http://de.ria.ru/society/20140305/267981290.html
• Der übersetzte Wortlaut des Telefonats von Paet und Ashton kann bei der jungen Welt nachgelesen werden.
• Für alle: A View from Russia: Sanctions and Snipers
9. März 2014
• ... Interessant und bedenkenswert finde ich die Schlussfolgerung "Die Dritte Macht könnte zumindest in der Schlussphase des Euromaidans der Kreml gewesen sein." Auch hier gilt die Frage, welches Interesse in den herrschenden Kreisen Russland bestehen sollte, sowas vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu verursachen, in der Hauptstadt eines Landes, in dem NATO-Manöver stattfinden und in der sich zum selben Zeitpunkt Außenminister aus EU-Staaten befinden, dazu galt Janukowitsch ja eh als Russlands Mann: "Möglicherweise hat Russland ... gehofft, dass man mit einer provozierten Eskalation die ukrainischen Sicherheitskräfte so anstacheln könnte, dass sie die gesamten Aufstand innerhalb weniger Tage in einem riesigen Blutbad beenden."
Das ist ein harter Vorwurf, bzw. eine harte Vermutung. Auf der Krim ist bisher kein einziger Schuß gefallen, wo doch russische Kräfte das doch gegenüber den anscheinend in der Minderheit befindlichen nichtrussischen Kräften tun könnten und gleich vertuschen, ohne all die Öffentlichkeit, wie es sie in Kiew gab.
Diese Verbindung Kreml + Blutbad macht mich stutzig, lässt mich stocken ... Da klingt doch der Vergleich von Hillary Clinton, Putin sei wie Hitler, wie die Faust auf's Auge ...
Aber es gibt etwas anderes Interessantes, das ich zufällig fand und mir auffiel, dass die in verschiedenen Videos zu sehenden uniformierten Scharfschützen einen recht professionellen Eindruck machen: Dr. Mark Galeotti, Professor of Global Affairs am "New York University's SCPS Center for Global Affairs" hat am 6. März einen interessanten Beitrag über einen möglichen "Krieg" zwischen einzelnen russischen Sicherheitsdiensten geschrieben, die verschiedene Interessen haben. Sie seien durch durch "unzählige Bruchlinien" in Fraktionen zerteilt, persönliche, politische und pragmatisch orientierte. Putin habe 2007 einen Machtkampf zwischen den Sicherheitsdiensten beenden können, aber neu aufkommende Konflikt nährten dem Autor zufolge den verdacht, dass Putin nicht mehr so machtvoll ist und das Ende seiner Amtszeit sich schon nähert. Die Revierkämpfe könnten ein Zeichen der Schwäche von Putins Präsidentschaft sein, so Galeotti. Die Sicherheits-Community sei ein mächtiger Faktor hinter den Kreml-Mauern.
Ob das was mit den angeführten Informationen zu tun haben könnte, weiß ich nicht.
Hier noch der Hinweis auf eine Videoanalyse bei YouTube, auf russisch, die sich eben nicht allein auf Russia Today stützt und der zufolge u.a. die in mehreren Videos zu sehenden Uniformierten mit den gelben Armbinden Anti-Terror-Einheiten der Polizei waren, die die Aufgabe hatten, die mit Schusswaffen bewaffneten Männer, die auf Demonstranten und Polizisten schossen, unschädlich zu machen.
Für mich bleiben die schon an anderer Stelle gestellten Fragen noch unbeantwortet:
Wer ist dafür verantwortlich, dass die Situation so zugespitzt wurde, in der ab einem bestimmten Punkt auch erwartungsgemäß der ukrainische Staat wie er zu dem Zeitpunkt war auf sein ihm zustehendes Gewaltmonopol zugreift? Wer hat Kompromissversuche, um diese Entwicklung aufzuhalten, abgelehnt bzw. behindert mit welchem Interesse, vor allem in Anwesenheit westlicher Politiker?
Warum wird nicht für schnelle Aufklärung von Vorfällen gesorgt, die noch gar nicht so weit zurückliegen, vor allem, wo jetzt die Gegenseite den ukrainischen Staat in der Hand hat? Wer hat ein Interesse daran?
• Hier noch eine andere Aufnahme der schwarz Uniformierten mit gelben Armbinden
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