"Die Wortkünstler des Weißen Hauses gaben sich gar nicht die Mühe,
den Konflikt schönzureden. Russland und die USA hätten nach wie vor
unterschiedliche Ansichten zur Lage in Syrien, hieß es nach einem
Telefonat, in dem Barack Obama seinen russischen Amtskollegen Wladimir
Putin überzeugen wollte, Bashar al-Assad nicht länger zu unterstützen.
Während Moskau noch an Assad festhält, hat Washington den Glauben an
Kompromisse verloren. 'Assad wird nicht Teil der syrischen Zukunft sein.
Er ist ein Mann von gestern', sagte Präsidentensprecher Jay Carney. ...
Nach Informationen der Washington Post
arbeitet die CIA seit einigen Wochen mit syrischen Oppositionellen
zusammen. Vor allem, schreibt der Nahostspezialist David Ignatius, wolle
man herausfinden, welche Rolle Al-Kaida in den Reihen der Opposition
spielt. Hinter den Kulissen organisiert das Institute for Peace, ein
Think-Tank in Washington, seit Jänner einen runden Tisch mit 45
syrischen Regimegegnern. Am Mittwoch machte Steven Heydemann, der
Syrienexperte des Instituts, die Gesprächsserie erstmals publik. 'Eine
der höchsten Hürden', so Heydemann, 'war die Unfähigkeit der Opposition,
klar zu umreißen, was in Syrien passieren wird, wenn Assads Regime
zusammengebrochen ist.'"
Eine passende Ergänzung gibt es ebenfalls vom Standard, vom 16. Juli 2012: "Russland hat dem Westen im Bemühen um eine UNO-Resolution zu Syrien
'Erpressung' vorgeworfen. 'Zu unserem großen Bedauern stellen wir
Elemente von Erpressung fest', sagte der russische Außenminister Sergej
Lawrow am Montag vor Journalisten in Moskau. Der Westen habe Russland
damit gedroht, eine Verlängerung des Mandats für die
UNO-Beobachtermission in Syrien zu
verweigern, sollte Russland eine UNO-Resolution mit der Androhung von
Sanktionen nicht unterstützen. Dies sei eine 'gefährliche
Vorgehensweise'."
Assad soll Gaddafis Schicksal teilen und Russland hat Schuld am Krieg
Die Süddeutsche gibt unterdessen schon mal preis, dass Assad das Schicksal Gaddafis drohen soll: "Gejagter im eigenen Land". Das hätten sie gern, all die politischen und medialen Kriegstreiber.
Die gleiche Autorin, Sonja Zekri, meint im Schweizer Tages-Anzeiger
über den "Endkampf in Syrien": "Hätten die Weltmächte nicht einzig ihre
Eigeninteressen verfolgt, wäre eine friedlichere Lösung vielleicht
möglich gewesen." Sie hat vielleicht nicht bemerkt, dass eine solche
Lösung eben nie gewollt war, da das einzige Ziel der syrischen und
ausländischen Kriegstreiber der Regimewechsel war und ist. Dass genau
deshalb der Friedensplan von Kofi Annan mit dem darin enthaltenen Ziel,
Syrien zu stabilisieren, nicht ernsthaft gewollt und nur Alibi für die
Kriegsvorbereitungen war. Dafür macht sie Russland Vorwürfe, mit seinem
Einsatz für eine friedliche Lösung habe es die Interessen des syrischen
Volkes missachtet. Wladimir Putin habe "nicht verstanden, welch
fundamentale Verschiebung das Erwachen eines Volkes bedeutet".
Ich gestehe, dass ich solche Äußerungen eigentlich unerträglich
finde, aber sie dürfen nicht verschwiegen werden, diese Versuche, uns
für dumm zu verkaufen und uns wie in George Orwells "1984" zu erklären,
Krieg sei Frieden.
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