Mehr als 100.000 Menschen sollen bisher in Folge des Krieges
gegen und in Syrien ihr Leben verloren haben, ein Großteil von ihnen auf
Regierungsseite.
In dem Nachrichtenmosaik vom 25. Juni 2013
habe ich zwar auf die wirtschaftlichen Verwüstungen in Folge des
Krieges in Syrien hingewiesen, aber nicht auf die vielen Toten,
Verwundeten und Flüchtlinge. Diese werden zumindest immer wieder in den Mainstream-Nachrichten erwähnt. Ich bin da etwas vorsichtig, weil auch hier die Quellenlage schwierig ist und zum Teil ein zynisches Spiel mit den Opferzahlen
betrieben wird, worauf ich am 14. Februar 2013 hingewiesen hatte. "Nur
die Flüchtlinge und die Toten dieses Krieges in und gegen Syrien
scheinen nützlich zu sein. Sie dienen als Propagandamunition gegen
Assad, der für all das verantwortlich gemacht wird." Das hatte ich drei Tage zuvor geschrieben, wofür es leider immer wieder neue Bestätigungen gab und gibt.
Nun hat ausgerechnet die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" von Rami Abdurrahman in London Zahlen veröffentlicht, die Zweifel an der Propgandabehauptung bestätigen, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad für die vielen Toten verantwortlich ist. Das US-Onlinenachrichtenportal McClatchy hat am 3. Juni 2013 erstmals darauf hingewiesen: Von den bis dahin mindestens gemeldeten 96.431 Toten seit März 2011 seien 24.617 Angehörige der syrischen Armee und Sicherheitskräfte sowie 17.031 Mitglieder der Pro-Regierungs-Milizen gewesen. Sie machten danach allein 43,2 Prozent der Kriegsopfer aus. An den Kämpfen unbeteiligte Zivilisten stellten die nächstgrößere Gruppe mit 35.479 Toten (36,8 Prozent). Dem Bericht nach gab es bei den "Rebellen" bis dahin 16.699 Tote (17,3 Prozent), unter ihnen 2.119 Ausländer.
McClatchy-Redakteur David Enders verweist darauf, dass es keine offiziellen Opferzahlen aus Syrien gibt und die Zahlen von Abdurrahman streitbar seien. Aber die Ein-Mann-Beobachtungsstelle in London sei die am meisten zitierte Quelle zum Krieg in Syrien und die einzige, die regelmäßig versuche, die Opferzahlen zu erfassen. Er selbst habe 2012 in Damaskus recherchiert und die damaligen Zahlen zu den getöteten "Rebellen" und Zivilisten bestätigt gefunden. Enders schreibt, dass die neuen Zahlen der Beobachtungsstelle zeigen, dass zum Beispiel die US-Regierung "zu stark vereinfacht", wenn sie die Gewalt des Krieges in Syrien be- bzw. verurteilt. Darauf hatte schon Joachim Guilliard am 6. Februar 2013 in der jungen Welt hingewiesen: "Indem stets der Eindruck erweckt wird, es handele sich bei den gemeldeten Toten um unbewaffnete Zivilisten, die vorwiegend der Regierungsgewalt zum Opfer fielen, dienen die Opferzahlen vor allem dem Zweck, die Forderung nach einem Umsturz zu unterfüttern und der Forderung nach einer massiveren Intervention Nachdruck zu verleihen." Daran habe sich auch die UN-Kommissarin für Menschenrechte und Chefin des OHCHR (Office of the High Commissioner for Human Rights), Navi Pillay, in dem sie u.a. am 2. Januar 2013 erklärte: "Dieser massive Verlust von Menschenleben hätte vermieden werden können, wenn die syrische Regierung einen anderen Weg als die skrupellose Unterdrückung der ursprünglich friedlichen und legitimen Proteste unbewaffneter Zivilisten gewählt hätte." Pillay blende die frühe Gewalt bewaffneter Regierungsgegner aus und "ignoriert geflissentlich die Bewaffnung und sonstige Unterstützung der Aufständischen durch NATO-Mächte und Golfmonarchen, ohne die es den mörderischen Krieg nicht gäbe".
Inzwischen ist auch in deutschen Mainstream-Medien wie u.a. beim Tagesspiegel am 26. Juni 2013 zu lesen, dass zu den inzwischen gemeldeten getöteten 100.191 Menschen nach Angaben der Londoner Beobachtungsstelle 3330 Frauen und 5144 Kinder, 18.072 Rebellen, aber auch 25.407 Soldaten und 17.311 regierungstreue Milizionäre gezählt werden Der Hinweis auf den hohen Anteil auf Seiten der syrischen Regierungskräfte unterbleibt weiter. Wahrscheinlich wird darauf gesetzt, dass die Leser, Hörer und Zuschauer sich das selber ausrechnen können ... Der Propgandaaufgabe wird aber treu geblieben, wenn zum Beispiel im Anriss zu lesen ist, dass die Toten in Folge des "Aufstandes" gegen Assad und nicht durch den Krieg zu verzeichnen seien.
Festzustellen bleibt, was ich schon mehrmals betonte: Es ist um jeden Menschen schade, der sein Leben in diesem von außen angeheizten Krieg lassen muss, egal auf welcher Seite. Keines der Opfer ist mehr oder weniger wert als ein anderes – die Verantwortlichen dafür sitzen in den westlichen und arabischen Regierungen, die weiter nichts anderes als den Regimewechsel in Damaskus anstreben.
Nun hat ausgerechnet die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" von Rami Abdurrahman in London Zahlen veröffentlicht, die Zweifel an der Propgandabehauptung bestätigen, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad für die vielen Toten verantwortlich ist. Das US-Onlinenachrichtenportal McClatchy hat am 3. Juni 2013 erstmals darauf hingewiesen: Von den bis dahin mindestens gemeldeten 96.431 Toten seit März 2011 seien 24.617 Angehörige der syrischen Armee und Sicherheitskräfte sowie 17.031 Mitglieder der Pro-Regierungs-Milizen gewesen. Sie machten danach allein 43,2 Prozent der Kriegsopfer aus. An den Kämpfen unbeteiligte Zivilisten stellten die nächstgrößere Gruppe mit 35.479 Toten (36,8 Prozent). Dem Bericht nach gab es bei den "Rebellen" bis dahin 16.699 Tote (17,3 Prozent), unter ihnen 2.119 Ausländer.
McClatchy-Redakteur David Enders verweist darauf, dass es keine offiziellen Opferzahlen aus Syrien gibt und die Zahlen von Abdurrahman streitbar seien. Aber die Ein-Mann-Beobachtungsstelle in London sei die am meisten zitierte Quelle zum Krieg in Syrien und die einzige, die regelmäßig versuche, die Opferzahlen zu erfassen. Er selbst habe 2012 in Damaskus recherchiert und die damaligen Zahlen zu den getöteten "Rebellen" und Zivilisten bestätigt gefunden. Enders schreibt, dass die neuen Zahlen der Beobachtungsstelle zeigen, dass zum Beispiel die US-Regierung "zu stark vereinfacht", wenn sie die Gewalt des Krieges in Syrien be- bzw. verurteilt. Darauf hatte schon Joachim Guilliard am 6. Februar 2013 in der jungen Welt hingewiesen: "Indem stets der Eindruck erweckt wird, es handele sich bei den gemeldeten Toten um unbewaffnete Zivilisten, die vorwiegend der Regierungsgewalt zum Opfer fielen, dienen die Opferzahlen vor allem dem Zweck, die Forderung nach einem Umsturz zu unterfüttern und der Forderung nach einer massiveren Intervention Nachdruck zu verleihen." Daran habe sich auch die UN-Kommissarin für Menschenrechte und Chefin des OHCHR (Office of the High Commissioner for Human Rights), Navi Pillay, in dem sie u.a. am 2. Januar 2013 erklärte: "Dieser massive Verlust von Menschenleben hätte vermieden werden können, wenn die syrische Regierung einen anderen Weg als die skrupellose Unterdrückung der ursprünglich friedlichen und legitimen Proteste unbewaffneter Zivilisten gewählt hätte." Pillay blende die frühe Gewalt bewaffneter Regierungsgegner aus und "ignoriert geflissentlich die Bewaffnung und sonstige Unterstützung der Aufständischen durch NATO-Mächte und Golfmonarchen, ohne die es den mörderischen Krieg nicht gäbe".
Inzwischen ist auch in deutschen Mainstream-Medien wie u.a. beim Tagesspiegel am 26. Juni 2013 zu lesen, dass zu den inzwischen gemeldeten getöteten 100.191 Menschen nach Angaben der Londoner Beobachtungsstelle 3330 Frauen und 5144 Kinder, 18.072 Rebellen, aber auch 25.407 Soldaten und 17.311 regierungstreue Milizionäre gezählt werden Der Hinweis auf den hohen Anteil auf Seiten der syrischen Regierungskräfte unterbleibt weiter. Wahrscheinlich wird darauf gesetzt, dass die Leser, Hörer und Zuschauer sich das selber ausrechnen können ... Der Propgandaaufgabe wird aber treu geblieben, wenn zum Beispiel im Anriss zu lesen ist, dass die Toten in Folge des "Aufstandes" gegen Assad und nicht durch den Krieg zu verzeichnen seien.
Festzustellen bleibt, was ich schon mehrmals betonte: Es ist um jeden Menschen schade, der sein Leben in diesem von außen angeheizten Krieg lassen muss, egal auf welcher Seite. Keines der Opfer ist mehr oder weniger wert als ein anderes – die Verantwortlichen dafür sitzen in den westlichen und arabischen Regierungen, die weiter nichts anderes als den Regimewechsel in Damaskus anstreben.
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