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Mit deutsch- und volkstümelndem sowie rechtsextremem und faschistischem Gedankengut habe ich nichts am Hut und nichts zu tun!

Dienstag, 14. August 2012

Nachträge zum Aleppo-Text vom 27. Juli

Im Folgenden einige Informationen und Hinweise auf Beiträge zu Aleppo in Fortsetzung meines Textes "Aleppo soll das neue Benghasi werden"

Die Zeitschrift inamo hat auf ihrer Homepage einen Text aus der libanesischen Zeitung An-Nahar zu Aleppo und wer den Krieg in diese Stadt brachte, übersetzt. Das Original ist auf arabisch. Dank an inamo fürs Übersetzen:
"Nicht nur das Regime ist verantwortlich für die Zerstörung von Damaskus und Aleppo (02.08.2012)
Wer ist verantwortlich für die Zerstörung von Damaskus und Aleppo, fragt an-Nahar (Libanon): “Innerhalb weniger Tage, wurden große Teile der syrischen Städte Damaskus und Aleppo zerstört“. Seit 500 Jahren hätte man dies nicht mehr gehabt, oder man würde das vergleichen mit dem Luftangriff Frankreichs auf Damaskus (1945). In der Tat, es ist eine Katastrophe. Wer ist aus ethischen Gründen dafür verantwortlich? Man soll nicht anfangen damit, das Regime für alles verantwortlich zu machen. Über dieses brutale Regime, seine Gewalt und seine kriminelle Energie und Tyrannei gäbe es gar nichts zu streiten, aber man müsste schon fragen – insbesondere seit Beginn der Konfrontationen in Damaskus und Aleppo: „who is responsible for this forced military intervention that turned into a disaster for the two cities?“
Da gäbe es eine klare Antwort drauf: Es wäre die bewaffnete syrische Opposition und die internationalen und regionalen Kräfte, die eine solche Konfrontation fördern. Der Autor fragt, ob das eine Bestrafung der zwei Städte sei, weil sie sich nicht am Protest beteiligt hätten? Die Verantwortlichen in Ankara, Washington, Doha und Riayd wüssten genau wie das Regime reagieren würde und dass das Resultat die Zerstörung der zwei Städte wäre. Es gäbe kein revolutionäres politisches Ziel das die Zerstörung der zwei Städte rechtfertigen würde. Aber, was den ethischen Aspekt betrifft: Wer kann garantieren, dass den ökonomisch reichen Ländern ein zerstörtes Syrien, gar nicht ungelegen käme? „Könnte, so der Autor weiter, eine Revolution durchgeführt werden, ohne Damaskus und Aleppo zu zerstören? „Wouldn’t have been ethically more correct to leave the regime in front of its responsibility for the oppression and destruction? Are two cities like Damascus and Aleppo not worthy of being given a priority for preserving their safety? All this criticism is of course based on a main position…: that of rejecting the militarization of a real and deep revolution stemming from Syrian society. This revolution included real youth members. We don’t know where these members are now that the rifle has entered into play. Who can offer guarantees now? No one can.” - An-Nahar, Lebanon"

Selbst bei der Welt gibt es Zweifel an den "Rebellen": "... Umso unverständlicher ist es, dass die Rebellen nicht mehr Verantwortung gegenüber den Einwohnern von Aleppo zeigen. Ihr Hauptquartier in al-Sahur lag inmitten eines dicht besiedelten Wohngebiets, und ein Krankenhaus grenzte unmittelbar an die Militärbasis. Ein Standort, der elf Zivilisten das Leben kostete. Eine Bombe der syrischen Luftwaffe traf ein Wohnhaus hinter der Kommandozentrale. Ein Volltreffer der FSA-Basis hätte womöglich noch fatalere Folgen gehabt: Im Keller wurden dort Panzergranaten gestapelt.
Das neue Hauptquartier der FSA liegt kaum zehn Fahrminuten von der alten Basis entfernt - in einer ehemaligen Schule und mitten in einem Wohngebiet: Vierstöckige Häuser mit Balkonen. Zwischen den Wohnblöcken liegen Rasenflächen. Kleine Kinder spielen im Gras. Über ihnen kreist ein Kampfflugzeug. Diesmal dreht es ab, aber es wird kommen. Es scheint, als würde die FSA ihren Tod billigend in Kauf nehmen. ..." (Welt online, 10.8.2012)

Die junge Welt brachte am 10. August einen Bericht von Karin Leukefeld über den Kampf um Aleppo: "... »So viele junge Soldaten wurden von diesen Leuten entführt. Wer sich nicht anschließt, wird umgebracht.« Verschiedene Stadtteile von Aleppo seien von den Kämpfern »besetzt« worden, sagt Sores. Sie griffen Polizeistationen und Einrichtungen der Sicherheitskräfte an, seien mit Granatwerfern (RPG) und Schnellfeuergewehren ausgerüstet. Er habe sie selbst gesehen, seiner Meinung nach seien nur einige von den Männern Syrer, die anderen kämen »wer weiß woher«. Reden würde er mit ihnen nicht, die Aleppiner wollten sie nicht in der Stadt, ist sich Sores sicher. ..."

Passend auch dieser Ausschnitt aus einem Bericht des österreichischen Standard: "... Die Bevölkerung ist in Gegner und Anhänger gespalten. Zudem gibt es Berichte über wachsende Unstimmigkeit unter den Kämpfern sowie zwischen Rebellen und Bewohnern. Die Aufständischen regelten ihre Konflikte häufig durch Entführung rivalisierender Kämpfer, berichteten Einwohner. ..." (Der Standard, 3.8.2012)

Der Standard beschrieb am 5. August das Ziel der "Rebellen" in Aleppo: "... Am Sonntag stieß die FSA von ihrer wichtigsten Basis im Salaheddin-Quartier Richtung historische Altstadt vor. Ihr Ziel ist es, die mittelalterliche Zitadelle einzunehmen. Sie ist das Zentrum der Altstadt und gehört zum Unesco-Weltkulturgut. Die Rebellen erhoffen sich von der Einnahme dieses Burghügels, von dem aus man die ganze Stadt im Blick hat, dass sie ganz Aleppo kontrollieren können. ..."

Zum Thema gehört auch das: "UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat der bewaffneten syrischen Opposition die Eskalation von Gewalt in der Stadt Aleppo vorgeworfen." (Quelle: RIA Novosti, 11.8.2012)

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