Die Zeitschrift inamo hat auf ihrer Homepage einen Text aus der libanesischen Zeitung An-Nahar zu Aleppo und wer den Krieg in diese Stadt brachte, übersetzt. Das Original ist auf arabisch. Dank an inamo fürs Übersetzen:
"Nicht nur das Regime ist verantwortlich für die Zerstörung von Damaskus und Aleppo (02.08.2012)
Wer ist verantwortlich für die Zerstörung von Damaskus und Aleppo,
fragt an-Nahar (Libanon): “Innerhalb weniger Tage, wurden große Teile
der syrischen Städte Damaskus und Aleppo zerstört“. Seit 500 Jahren
hätte man dies nicht mehr gehabt, oder man würde das vergleichen mit dem
Luftangriff Frankreichs auf Damaskus (1945). In der Tat, es ist eine
Katastrophe. Wer ist aus ethischen Gründen dafür verantwortlich? Man
soll nicht anfangen damit, das Regime für alles verantwortlich zu
machen. Über dieses brutale Regime, seine Gewalt und seine kriminelle
Energie und Tyrannei gäbe es gar nichts zu streiten, aber man müsste
schon fragen – insbesondere seit Beginn der Konfrontationen in Damaskus
und Aleppo: „who is responsible for this forced military intervention
that turned into a disaster for the two cities?“Da gäbe es eine klare Antwort drauf: Es wäre die bewaffnete syrische Opposition und die internationalen und regionalen Kräfte, die eine solche Konfrontation fördern. Der Autor fragt, ob das eine Bestrafung der zwei Städte sei, weil sie sich nicht am Protest beteiligt hätten? Die Verantwortlichen in Ankara, Washington, Doha und Riayd wüssten genau wie das Regime reagieren würde und dass das Resultat die Zerstörung der zwei Städte wäre. Es gäbe kein revolutionäres politisches Ziel das die Zerstörung der zwei Städte rechtfertigen würde. Aber, was den ethischen Aspekt betrifft: Wer kann garantieren, dass den ökonomisch reichen Ländern ein zerstörtes Syrien, gar nicht ungelegen käme? „Könnte, so der Autor weiter, eine Revolution durchgeführt werden, ohne Damaskus und Aleppo zu zerstören? „Wouldn’t have been ethically more correct to leave the regime in front of its responsibility for the oppression and destruction? Are two cities like Damascus and Aleppo not worthy of being given a priority for preserving their safety? All this criticism is of course based on a main position…: that of rejecting the militarization of a real and deep revolution stemming from Syrian society. This revolution included real youth members. We don’t know where these members are now that the rifle has entered into play. Who can offer guarantees now? No one can.” - An-Nahar, Lebanon"
Selbst bei der Welt gibt es Zweifel an den
"Rebellen": "... Umso unverständlicher ist es, dass die Rebellen nicht
mehr Verantwortung gegenüber den Einwohnern von Aleppo zeigen. Ihr
Hauptquartier in al-Sahur lag inmitten eines dicht besiedelten
Wohngebiets, und ein Krankenhaus grenzte unmittelbar an die
Militärbasis. Ein Standort, der elf Zivilisten das Leben kostete. Eine
Bombe der syrischen Luftwaffe traf ein Wohnhaus hinter der
Kommandozentrale. Ein Volltreffer der FSA-Basis hätte womöglich noch
fatalere Folgen gehabt: Im Keller wurden dort Panzergranaten gestapelt.
Das neue Hauptquartier der FSA liegt kaum zehn Fahrminuten von der alten Basis entfernt - in einer ehemaligen Schule und mitten in einem Wohngebiet: Vierstöckige Häuser mit Balkonen. Zwischen den Wohnblöcken liegen Rasenflächen. Kleine Kinder spielen im Gras. Über ihnen kreist ein Kampfflugzeug. Diesmal dreht es ab, aber es wird kommen. Es scheint, als würde die FSA ihren Tod billigend in Kauf nehmen. ..." (Welt online, 10.8.2012)
Das neue Hauptquartier der FSA liegt kaum zehn Fahrminuten von der alten Basis entfernt - in einer ehemaligen Schule und mitten in einem Wohngebiet: Vierstöckige Häuser mit Balkonen. Zwischen den Wohnblöcken liegen Rasenflächen. Kleine Kinder spielen im Gras. Über ihnen kreist ein Kampfflugzeug. Diesmal dreht es ab, aber es wird kommen. Es scheint, als würde die FSA ihren Tod billigend in Kauf nehmen. ..." (Welt online, 10.8.2012)
Die junge Welt brachte am 10. August einen Bericht von Karin Leukefeld
über den Kampf um Aleppo: "... »So viele junge Soldaten wurden von
diesen Leuten entführt. Wer sich nicht anschließt, wird umgebracht.«
Verschiedene Stadtteile von Aleppo seien von den Kämpfern »besetzt«
worden, sagt Sores. Sie griffen Polizeistationen und Einrichtungen der
Sicherheitskräfte an, seien mit Granatwerfern (RPG) und
Schnellfeuergewehren ausgerüstet. Er habe sie selbst gesehen, seiner
Meinung nach seien nur einige von den Männern Syrer, die anderen kämen
»wer weiß woher«. Reden würde er mit ihnen nicht, die Aleppiner wollten
sie nicht in der Stadt, ist sich Sores sicher. ..."
Der Standard beschrieb am 5. August das Ziel der "Rebellen" in Aleppo: "... Am Sonntag stieß die FSA von ihrer wichtigsten Basis im Salaheddin-Quartier Richtung historische Altstadt vor. Ihr Ziel ist es, die mittelalterliche Zitadelle einzunehmen. Sie ist das Zentrum der Altstadt und gehört zum Unesco-Weltkulturgut. Die Rebellen erhoffen sich von der Einnahme dieses Burghügels, von dem aus man die ganze Stadt im Blick hat, dass sie ganz Aleppo kontrollieren können. ..."
Zum Thema gehört auch das: "UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat der bewaffneten syrischen Opposition die Eskalation von Gewalt in der Stadt Aleppo vorgeworfen." (Quelle: RIA Novosti, 11.8.2012)
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