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Montag, 13. August 2012

Dschihadisten im Dienste des Westens

Mehrere Autoren beschreiben in aktuellen Beiträgen, wie der Westen in Syrien Dschihadisten für sich kämpfen lässt, um das Ziel des Regimewechsels zu erreichen.

Auch in Syrien benutzen die führenden westlichen Staaten bzw. deren Regierungen extremistische Islamisten, um ihre Ziele durchzusetzen. Sebastian Range beschreibt in dem Beitrag "Syrien: Schlachtfeld international agierender Dschihadisten" auf der Homepage der Zeitschrift Hintergrund, wie das geschieht und welche Traditionen das hat:
"Die militärische Unterstützung der Freien Syrischen Armee (FSA) seitens des Westens und der Golfdiktaturen wird inzwischen offen eingestanden. Ebenso die wachsende Präsenz von Gruppen, die Al-Qaeda nahestehen. Auch wird der Mantel des Schweigens über die von den „Rebellen“ begangenen Verbrechen in letzter Zeit häufiger in den Medien gelüftet. Das hilft dabei, ein realistischeres Bild über die Vorgänge in Syrien zeichnen zu können. Trotzdem bleibt das von den Massenmedien vermittelte Bild verschwommen und verwischt. Ein genauerer Blick auf die Vorgänge kommt hinsichtlich der Beteiligung Al-Qaedas am syrischen Konflikt zu einer anderen Schlussfolgerung, als der gemeinhin in den Medien vermittelten: Al-Qaedas wachsender Einfluss ist entgegen der üblichen Darstellung nicht einfach eine schreckliche Nebenwirkung des Krieges, sondern Ergebnis der strategischen Vorgehensweise der USA und ihrer Verbündeter."
Range belegt seine Aussagen mit zahlreichen Quellen. Interessant ist auch folgende Passage: "Wie Anfang August bekannt wurde, hat US-Präsident Barack Obama vor rund einem halben Jahr eine Direktive unterzeichnet, die die Unterstützung der „Rebellen“ in Syrien durch die US-Geheimdienste zum Inhalt hat. (1) Zudem sollen die Anstrengungen zur Förderung des Sturzes von Präsident Baschar al-Assad verstärkt werden. „Obamas Kriegsdirektive sieht den Angaben zufolge vor, dass die USA mit einer geheimen Kommandozentrale zusammenarbeiten, die von der Türkei und Verbündeten betrieben wird.“ (2)
Die Existenz jener Kommandozentrale war Tage zuvor bekannt geworden. Auf einem von Katar, Saudi-Arabien und der Türkei eingerichteten geheimen Stützpunkt in der südtürkischen Stadt Adana, nahe dem türkischen NATO-Luftwaffenstützpunkt Incirlik, dessen Hauptnutzer die US Air Force ist, werden „Rebellen“ ausgebildet und mit Waffen versorgt. Laut Aussagen von zwei ehemaligen hochrangigen Mitarbeitern der US-Sicherheitsdienste spiele die Türkei „eine wachsende Rolle für die militärische Ausbildung der Aufständischen“. (3)
Aufgrund der günstigen Lage dürfte der Stützpunkt bei den Kämpfen um Aleppo eine Schlüsselfunktion spielen. Die strategisch wichtige Rolle der Wirtschaftsmetropole hob die Financial Times Deutschland hervor: „Kontrollieren die Rebellen die Stadt und das Hinterland bis hin zum verbündeten Nachbarn, wären Rückzugs-, Flucht- und Nachschubwege gesichert.“ (4)"

Dem Thema widmet auch William Blum, ehemaliger Mitarbeiter des US-Außenministeriums, einen Beitrag auf seiner Homepage killinghope.org: "The United States and its comrade-in-arms, Al Qaeda. And other tales of an empire gone mad." Blum stellt Fragen: "Afghanistan in the 1980s and 90s ... Bosnia and Kosovo in the 1990s ... Libya 2011 ... Syria 2012 ... In military conflicts in each of these countries the United States and al Qaeda (or one of its associates) have been on the same side. 1
What does this tell us about the United States' "War On Terrorism"?
Regime change has been the American goal on each occasion: overthrowing communists (or "communists"), Serbians, Slobodan Milosevic, Moammar Gaddafi, Bashar al-Assad ... all heretics or infidels, all non-believers in the empire, all inconvenient to the empire.
Why, if the enemy is Islamic terrorism, has the United States invested so much blood and treasure against the PLO, Iraq, and Libya, and now Syria, all mideast secular governments?
Why are Washington's closest Arab allies in the Middle East the Islamic governments of Saudi Arabia, Qatar, Kuwait, Jordan, and Bahrain? Bahrain being the home of an American naval base; Saudi Arabia and Qatar being conduits to transfer arms to the Syrian rebels.
Why, if democracy means anything to the United States are these same close allies in the Middle East all monarchies?
Why, if the enemy is Islamic terrorism, did the United States shepherd Kosovo — 90% Islamist and perhaps the most gangsterish government in the world — to unilaterally declare independence from Serbia in 2008, an independence so illegitimate and artificial that the majority of the world's nations still have not recognized it? ..."
Seine Antwort: "So, if you want to understand this thing called United States foreign policy ... forget about the War on Terrorism, forget about September 11, forget about democracy, forget about freedom, forget about human rights, forget about religion, forget about the people of Libya and Syria ... keep your eyes on the prize ... Whatever advances American global domination. Whatever suits their goals at the moment. There is no moral factor built into the DNA of US foreign policy." Die auf deutsch übersetzte Fassung des Textes ist hier zu finden.

Die Zeitschrift inamo bringt auf ihrer Homepage die Zusammenfassung eines entsprechenden Beitrages von Radwan Mortada auf der Homepage von Al Akhbar, der aufzählt, welche islamistischen Gruppierungen in Syrien aktiv sind: "Die Jihadis, die zur Zeit in Syrien operieren kommen aus Jordanien, Palästina, Kuwait, Tunesien, Libyen, Saudi-Arabien und dem Jemen. Manche kommen auch aus Afghanistan und Pakistan. Das größte Kontingent ausländischer Kämpfer, so RM, ist zusammengesetzt aus Libanesen, Iraker, Jordanier und Palästinenser, die zuvor im Irak gekämpft hätten. Aber die Islamisten kämen aus verschiedenen Gruppen und Ideologien. Der al-Qaidas nahe steht die Abdullah Azzam Brigaden, aber auch die Jabhat al-Nusra li Bilad ash-Sham und die Doura Fighting Group (eine hardline takfiri Gruppe). Libysche Jihadisten kämpfen unter Liwaa al-Umma. Ihre Kommandeure sind die Scheikhs Mahdi al-Harati und Abdul Hakim al-Misi. Suqur al-Sham (Falken von Syrien), geführt von Abu Issam (Ahmad al-Scheikh) besteht aus 50 Kampfeinheiten, die in den Provinzen Idlib, Rif Dimashq, Latakia und Hama operieren, besonders in Jabal al-Zawiya, Khan Sheikhoun und „rural areas east and west of al-Maarah, Saraqeb, the town of Idlib, and Sarmin. These formations include: the Muhammad al-Khalaf Brigade; the Daoud Brigade led by Hassan al-Aboud; the Ansar al-Haq Brigade led by Rashid Abu-Abdu; The Dhi Qar Brigade headed by Abdul Aziz bin-Wassam; the al-Muhajerin wal-Asar Brigade, whose leader is known as Abu-Musaab; the al-Khansa Brigade, headed by an Abu Shayma; and the Martyr Muhammad al-Abdallah Brigade, commanded by Nidal al-Hajj Ali.”
Zu den prominenten Brigaden gehört die al-Ansar Brigade, gegründet von Abu-Ali al-Ansari, ehemaliges Mitglied von Fatah al-Islam im Lebanon. An der irakischen Grenze von Alboukamal operiert die Scheikh Hajjaj al-Ajami Brigade.
In Homs gibt es 23 Jihadgruppen, anscheinend unter dem Schirm des Homs Military Council, der wieder vom Majlis al-Shura (a consultative council consisting of five clerics who provide both religious guidance and practical leadership). ..."

Die Methode, die Dschihadisten für westliche Ziele zu benutzen ist nicht neu, wie Tim Weiner in seinem Buch "CIA - Die ganze Geschichte" schreibt: „Präsident Eisenhower erklärte, er wolle die Idee eines islamischen Dschihad gegen den gottlosen Kommunismus voranbringen. „Wir sollten alles nur Denkbare tun, um diesen Aspekt des ‚Heiligen Krieges‘ hervorzuheben“ äußerte er im September 1957 bei einem Treffen im Weißen Haus, bei dem auch Frank Wisner, Allen Dulles, William Rountree, der Stellvertretende Staatsekretär für den Nahen Osten, und Mitglieder des Vereinigten Oberkommandos anwesend waren.“ (S. 192). Der Kommunismus ist erledigt. Die bewährte Methode wird weiter benutzt.

aktualisiert: 14.8.2012, 14.44 Uhr

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