Als ich die Website heute öffnete, sah ich eine Anzeige aus dem Fischer-Verlag für das Buch
von Srdja Popovic und Matthew Miller "Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt". Popovic gehört zu den serbischen Otpor-Aktivisten, die inzwischen weltweit als Experten für Regimewechsel im Einsatz sind.
Ich weiß aus beruflicher Erfahrung wie das mit der Werbung in Publikationen ist und dass diese nicht mit der inhaltlichen Ausrichtung des Mediums gleichgesetzt oder in Verbindung gebracht werden darf. Und Anzeigenwerbung hilft den Medien, wirtschaftlich zu überleben. So viel ist klar.
Aber manches Mal gibt es dann schon komische Verknüpfungen wie in diesem Fall. Am 31.7.15 hatte Albrecht Müller einen Beitrag auf den Nachdenkseiten zum Thema "Wie stürzt man eine Regierung – das beschreibt eine Spiegelserie aus dem Jahr 2005" veröffentlicht. Am 4.8.15 gab es einen "Nachtrag zur „Revolutions-GmbH“ und zur Arbeit der US-Einfluss Agentur NED in Russland" und am
18.8.15 wurde in den Videohinweisen der Nachdenkseiten u.a. auf den Film über
Otpor "Die Revolutionsprofis" hingewiesen.
Das Ganze gibt es nun versehen mit der Anzeige für das Buch des Otpor-Aktivisten Popovic:
Screenshot vom 24.8.15 von mir |
Screenshot vom 24.8.15 von mir |
Die Anzeigen auf den Nachdenkseiten werden anscheinend per Zufallsprinzip platziert, so dass ich auch erst ein wenig klicken musste, um diese seltsamen Pärchen zu finden.
"Früher oder später kriegen wir Sie", warnte mal vor Jahren ein Werbespruch, von Danone ...
Notwendiger Nachtrag (20:49 Uhr): Die Nachdenkseiten haben auch meine Unterstützung, nicht nur in Worten, und werden sie auch behalten. Ich wollte nur auf ein ungewolltes, aber leider ziemlich passendes Beispiel hinweisen, wie sich Inhalt und Werbung manchmal beißen können. Das ist kein Problem der Nachdenkseiten, sondern allgemein von Medien in Zeiten des Kapitalismus.
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