Gesammelte Nachrichten und Informationen zum Ukraine- und zum
West-Ost-Konflikt und den Hintergründen, ohne Gewähr und Anspruch auf
Vollständigkeit, fast ohne Kommentar
• Moskau: Kiew verschlimmert humanitäre Lage im Donbass
"Wegen
der von Kiew verhängten Blockade bleibt die humanitäre Lage im Donbass
weiter äußerst kritisch. Das sagte der Menschenrechtsbeauftragte beim
russischen Außenministerium, Konstantin Dolgow, in der Staatsduma
(Unterhaus).
Sollte sich die Situation nicht bald ändern,
werden die Bewohner der selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und
Lugansk, besonders angesichts des kommenden Winters, sehr schwere Zeiten
erleben.
Am Freitag wurde im Unterhaus eine turnusmäßige
Sitzung der Arbeitsgruppe für die rechtliche Analyse von
Gesetzgebungsverfahren und in der Ukraine angenommenen Rechtsakten
durchgeführt.
„Die Situation um die Blockade herum
verbessert sich nicht. Es gibt zwar gewisse Zwischenvereinbarungen. Die
Situation im Allgemeinen ist jedoch sehr kritisch. Die ukrainischen
Sicherheitskräfte versperren humanitären Hilfskonvois Zufahrt (…).“
Dolgow zufolge bleibt die Situation der Menschenrechte sowie des ganzen Rechtsschutzsystems in der Ukraine weiter katastrophal.
Dabei
spielten vor allem fehlende Rechtssicherheit, Verbrechen an Zivilisten,
massenhafte Folterung durch Sicherheitskräfte eine große Rolle. ..." (Sputnik, 28.8.15)
• Klitschko wird Chef neuer Präsidentenpartei
"Der
Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko ist knapp acht Wochen vor der
Kommunalwahl in der Ukraine zum Chef der Präsidentenpartei Solidarnist
(Solidarität) bestimmt worden. "Wir schaffen eine vereinte politische
Kraft, die sich ihrer Verantwortung für effektive Reformen und reale
Veränderungen bewusst ist", sagte der 44-jährige Ex-Boxer am Freitag. Es
gab keinen Gegenkandidaten. ..." (Der Standard online, 28.815) Zur Erinnerung: Klitschko ist vor allem der Vertreter deutscher Interessen. "...
Nachdem der CDU-Politiker Werner Jostmeier Klitschko Ende 2011
getroffen hatte, berichtete er sogar, dass die
[Konrad-Adenauer-]Stiftung diesen damit „beauftragt“ habe, „in der
Ukraine eine christlich-konservative Partei unterstützend mit auf die
Beine zu stellen und zu etablieren.“(26) Diese Formulierung findet man inzwischen nicht mehr auf seiner Website;
wie das Büro des Landtagspolitikers auf unsere Anfrage hin mitteilte,
sei man von der KAS „gebeten worden, den Satz zu löschen“. ..." (hintergrund.de, 25.2.14) Siehe auch: "Udar, eine CDU-Erfindung!" (Stimme Russlands, 6.11.12)
Vielleicht hat ja Merkel auch darüber mit Poroschenko kürzlich in Berlin gesprochen.
• Umfangreicher Waffennachschub für Kiewer Truppen
"Die
ukrainischen Militärs haben seit Beginn des Militärkonfliktes im
Donbass rund 30.000 reparierte Kriegsgeräte bekommen, wie die
Vertreterin des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Viktoria
Kuschnir, bei einem Briefing am Freitag mitteilte.
„Seit
Beginn der Anti-Terror-Operation (so nennt Kiew den Militäreinsatz im
Donbass – d. Red.) wurden für Kiew 29.295 Waffen und Kriegsgeräte für
die Armee und 642 technische Geräte für die Luftstreitkräfte der Ukraine
repariert“, sagte Kuschnir. ..." (Sputnik, 28.8.15)
• Erneut Beschuss von Donezk gemeldet
"Ukrainische
Militärs haben am Donnerstagabend den Wohnbezirk Petrowski in Donezk
beschossen, ein Zivilist ist dabei ums Leben gekommen, wie die
Stadtverwaltung mitteilte.
„Am Abend wurde der
Petrowski-Bezirk beschossen. Auf der Krasnogorowskaja-Straße ist
in Folge der Explosion eine Person umgekommen“, heißt es in der
Mitteilung der Stadtverwaltung.
Zuvor hatte der Chef der
Bezirksverwaltung, Maxim Schukowski, erklärt, dass beim nächtlichen
Beschuss des Petrowski-Bezirks durch die ukrainische Armee fünf Menschen
verletzt worden seien.
Im Donbass herrscht seit Frühjahr
vergangenen Jahres Krieg. Auslöser war der nationalistisch geprägte
Umsturz vom Februar 2014 in Kiew. Nach der Machtübernahme schickte die
neue ukrainische Regierung Truppen gegen die Gebiete Donezk und Lugansk,
weil diese den dubiosen Machtwechsel nicht anerkannt und unabhängige
„Volksrepubliken“ ausgerufen hatten.
Bei den Gefechten
zwischen dem Kiew-treuen Militär und den örtlichen Bürgermilizen sind
laut den jüngsten UN-Angaben bereits fast 7.000 Zivilisten ums Leben
gekommen." (Sputnik, 28.8.15)
• Kontaktgruppe einigt sich auf Waffenstillstand ab 1. September
"In
der Ostukraine gibt es neue Hoffnung auf eine Umsetzung der im Februar
vereinbarten Feuerpause zwischen der ukrainischen Armee und
prorussischen Separatisten. Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe
in der weißrussischen Hauptstadt Minsk haben sich beide Seiten auf einen
neuen Anlauf zur Beendigung des Blutvergießens geeinigt: Ab Beginn des
neuen Schuljahres am 1. September sollen die Waffen schweigen, erklärte
der OSZE-Vertreter in der Kontaktgruppe, der Österreicher Martin Sajdik,
nach dem Treffen am Mittwochabend. Die Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte sich angesichts der verstärkten
Gewalt im Donbass zuletzt besorgt über die Entwicklung gezeigt. Fast
täglich berichten die Konfliktparteien von Toten. ..." (Der Standard online, 27.8.15)
• Abschlussbericht zu MH17 für 13. Oktober angekündigt
"Der
Abschlussbericht über die Ursache des Absturzes des Passagierfluges
MH17 soll am 13. Oktober veröffentlicht werden. Das teilte der für die
Untersuchung zuständige niederländische Sicherheitsrat am Donnerstag in
Den Haag mit. Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014
über der Ostukraine abgeschossen worden. Die 298 Menschen an Bord kamen
dabei ums Leben.
Die Ermittlungen weisen daraufhin, dass das
Flugzeug von einer Luftabwehrrakete des Typs Buk getroffen worden war.
Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig. Der
Sicherheitsrat untersuchte nicht, wer für den Absturz verantwortlich
ist. Ergebnisse der strafrechtlichen Ermittlungen werden vor Jahresende
erwartet. ..." (Der Standard online, 27.8.15)
• Kiew: Russische Truppen im Donbass
"Der
Chef des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Alexander
Turtschinow, hat Russland erneut der Teilnahme an dem Militärkonflikt im
Donbass bezichtigt und erklärt, dass Russland dort eine
„leistungsstarke Landtruppen-Einheit” aufgestellt hat.
„Auf
dem besetzten Territorium im Donbass hat das russische Militärkommando
die Aufstellung einer leistungsstarken Landtruppen-Einheit auf der Basis
von zwei Armeekorps abgeschlossen, die für Angriffsoperationen
ausgebildet sind“, heißt es in der Erklärung Turtschinows auf der
Webseite des Sicherheitsrats.
Im Donbass sollen sich
angeblich Militärs aufhalten, darunter gewisse russische Generäle und
Offiziere, die sich den ukrainischen Regierungstruppen widersetzen.
„Die
entsprechenden Materialien werden an die ukrainische Staatsanwaltschaft
weitergeleitet, damit strafrechtliche Verfahren eingeleitet werden
können“, so Turtschinow in seiner Erklärung. ..." (Sputnik, 27.8.15)
• Aufständische melden fortgesetzte Angriffe der Kiewer Truppen - Obama lobt Kiew
"Ukrainische
Streitkräfte haben die im ostukrainischen Gebiet Donezk gelegenen
Ortschaften Alexandrowka, Oktjabrski, Staromohailowka und die nach der
Abakumow-Kohlengrube benannte Ortschaft beschossen; vier Menschen sind
verletzt worden, berichtet die Stadtverwaltung.
„Am Abend
des 26. und in der Nacht des 27. Augusts haben ukrainische Streitkräfte
die Ortschaften Alexandrowka im Petrowski-Bezirk, Oktjabrski im
Kuibischewki-Bezirk, Staromohailowka und die nach der
Abakumow-Kohlengrube benannte Ortschaft im Kirowski-Bezirk unter starken
Beschuss genommen“, heißt es in dem Bericht.
Auch die
benachbarte Volksrepublik Lugansk meldete neue Angriffe des ukrainischen
Militärs. Nach Angaben der Volksmiliz wurden die Ortschaften
Weselogorowka, Sanscharowka, Kalinowo, Obosnoje sowie der Raum um das
Denkmal von Fürst Igor von Granatwerfern mit den Kalibern 82 mm und 120
mm, Flaks, Panzern und Artillerie mit den Kalibern 152 und 122 mm
beschossen.
Donnerstagfrüh hatten die ukrainischen
Streitkräfte gemeldet, dass die Volkswehr vom Donbass während des
vergangenen Tags 90 Mal ihre Stellungen beschossen habe.
Unterdessen
hat US-Präsident Barack Obama in einem Gespräch mit der deutschen
Kanzlerin Angela Merkel die „Fortschritte“ der Regierung in Kiew bei der
Umsetzung ihrer Verpflichtungen gemäß des Minsker Friedensplans
hervorgehoben, wie das Weiße Haus am Mittwoch mitteilte. ..." (Sputnik, 27.8.15)
Obama
hat laut Weißem Haus auch gesagt, Moskau müsse wie Kiew die Minsk
II-Verpflichtungen einhalten. Er will also, dass Minsk II scheitert ...
• Kiew bekommt vom Westen Schuldenschnitt geschenkt
"Die
Ukraine hat nach Angaben der Regierung in Kiew eine Einigung mit den
Gläubigern bei der Restrukturierung ihrer Schulden erzielt. Wie das Finanzministerium
in Kiew am Donnerstag mitteilte, willigten die Gläubiger unter anderem
ein, einen Teil ihrer Forderungen in Höhe von 20 Prozent abzuschreiben,
was zu einem Schuldenerlass von insgesamt etwa 3,6 Milliarden Dollar
(3,2 Milliarden Euro) führe.
Die Umstrukturierung der
Schulden solle bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Nach Angaben der
ukrainischen Finanzministerin Natalia Jareskos stimmt die Vereinbarung
mit den Vorgaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) überein. Der
IWF hatte die Gewährung eines 40 Milliarden Dollar schweren
Rettungspakets von einer erfolgreichen Umschuldung abhängig gemacht. ...
Russlands
Finanzminister teilte am Donnerstag mit, Russland werde sich nicht an
einer Restrukturierung der ukrainischen Schulden beteiligen." (FAZ online, 27.8.15)
Na aber hallo, wenn das die Griechen mitbekommen, die fangen glatt auch noch einen Krieg an ...
• Vorwürfe an Kiew wegen Niederlage bei Ilowaisk
"Der
Tod von ukrainischen Soldaten bei Ilowaisk (nahe Donezk) hätte
vermieden werden können, wenn die Militärführung des Landes rechtzeitig
richtige Entscheidungen getroffen hätte, sagte der Ex-Chef der
parlamentarischen Ermittlungskommission, Andrej Sentschenko, am
Mittwoch.
„Man hätte Reserven, wenn solche vorhanden waren, einsetzen oder aber sich aus Ilowaisk zurückziehen müssen“, so Sentschenko.
Ukrainische
Bataillone waren Ende August 2014 bei Ilowaisk von der Volkswehr
eingekesselt worden und hatten schwere Verluste erlitten. Die genaue
Zahl der Toten ist nicht bekannt. Nach Angaben der ukrainischen Behörden
sollen 459 Menschen getötet worden sein.
Die
Militärstaatsanwaltschaft des Landes hat ein Strafverfahren wegen
„fahrlässigen Handelns im Militärdienst“ eingeleitet, das „schwere
Folgen bei den Kampfhandlungen nach sich gezogen hat“.
Laut
Sentschenko hat die Militärführung nicht mit der vom vorherigen
Parlament eingesetzten Ermittlungskommission zusammenarbeiten wollen.
..." (Sputnik, 26.8.15)
• Vorschläge, um Kriegsgefahr zwischen NATO und Russland zu verringern
"Der
Russland-Nato-Rat muss dringend die Möglichkeit eines Memorandums über
gegenseitiges Verständnis zwischen der Nato und den Nato-Partnerländern
sowie Russland erörtern, um für Sicherheit zu sorgen, wie es in dem Bericht “Krieg nicht zulassen: Wie sind Risiken von Kriegszwischenfällen zwischen Russland und Nato zu minimieren?” heißt.
Der
Bericht, der am Mittwoch erschien, wurde von einer speziellen
Arbeitsgruppe des Projektes „Der Bau eines größeren Europas: notwendige
Maßnahmen bis 2030“ vorbereitet. Zu der 2013 gegründeten Arbeitsgruppe
„Task Force on Cooperation in Greater Europe“ gehören Experten von dem
renommierten britischen Forschungszentrum „European leadership network
for multilateral nuclear disarmament and nonproliferation“, dem
russischen Auswärtigen Rat, dem polnischen Institut für internationale
Beziehungen und der Organisation für internationale strategische
Forschungen (USAK) in Ankara.
Die Autoren des Reports
stellen eine merkliche Abkühlung zwischen Russland und den westlichen
Ländern in den letzten sechs Monaten angesichts der Ukraine-Lage fest.
„Dies führte zu einer Zuspitzung von alten Befürchtungen und
Unstimmigkeiten bei anderen Fragen wie Raketenabwehr, Erweiterung der
Nato und Entfaltung von konventionellen Streitkräften und
nichtstrategischen Kernwaffen in Europa. Die Wirtschaftsbeziehungen
zwischen Russland und anderen Ländern Europas sind wegen der Einführung
von Sanktionen im Verfall begriffen. Viele Experten in Russland genauso
wie im Westen sprechen bereits offen von einem neuen Kalten Krieg“, so
der Bericht. ...
„Uns scheint eine dringliche Einberufung
des Russland-Nato-Rates nötig, um die Perspektiven zum Abschluss eines
Memorandums über gegenseitiges Verständnis zwischen der Nato und der
Russischen Föderation in Bezug auf die Verhaltensregeln zu erörtern, die
der Unterpfand für sicheres Zusammenwirken in der Luft und auf See
sind. Ein ähnliches Abkommen wurde Ende 2014 zwischen den USA und China
unterschrieben, und zwar zur Einhaltung der bestehenden internationalen
Gesetze und Normen, zur Steigerung der operativen Sicherheit auf See und
in der Luft, zur Festigung des gegenseitigen Vertrauens sowie für die
Entwicklung eines neuen Modells von Beziehungen zwischen den
Militärämtern der beiden Länder“, so der Bericht. ...
Unter
dem Dokument stehen unter anderem die Unterschriften des früheren
russischen Außenministers Igor Iwanow, seines polnischen Amtskollegen
Adam Rotfeld, des ehemaligen britischen Verteidigungsministers Des
Browne, des früheren Außen- und Verteidigungsministers Großbritanniens,
Malcolm Rifkind. Unterzeichner waren auch Ex-Minister anderer Länder,
Experten und Ex-Botschafter." (Sputnik, 26.8.15)
• Über die Folgen der Propaganda von den westlichen Werten
"Die
westlichen demokratischen Werte, die in postsowjetischen Ländern
angepflanzt werden sollen, bringen nicht immer das mit, was die Menschen
von ihnen erwarten, meint Publizist Eduard Losanski, Präsident der Amerikanischen Universität in Moskau.
„Die
Realität unterscheidet sich des öfteren radikal von den idealistischen
und zum Teil naiven Erwartungen“, stellt er in einem Beitrag für Sputnik
fest. „Dies gilt in erster Linie für die Außenpolitik mit deren
Zynismus, Doppelmoral und dem Streben, um jeden Preis geopolitische
Vorteile zu erlangen.“
Ein Beispiel für diese verzerrte
Realität liefere die Ukraine, so der Autor. Der Westen behaupte zwar,
dass die Absetzung des legitim gewählten Präsidenten und der Abschluss
des EU-Assoziierungsabkommens nicht mit Geopolitik, sondern mit der
Durchsetzung von Demokratie und westlichen Werten verbunden sei.
„In
der Praxis aber wurden die Nazi-Handlanger Bandera und Schuchewitsch
in der Ukraine zu Nationalhelden erklärt, worauf der Westen nicht
einmal reagiert hat. Der flüchtige Kriminelle Saakaschwili, den
Georgien, ein US-Verbündeter, auf die Fahndungsliste gesetzt hatte,
wurde zum Gouverneur des Gebiets Odessa ernannt (nicht gewählt). Er und
sein Team werden auf Kosten amerikanischer Steuerzahler entlohnt. Trotz
der Minsker Vereinbarungen beschießen die ukrainische Armee und die
Freiwilligen-Bataillone nach wie vor den Donbass.“
Das
Resultat: Die westlichen Werte, für die auf dem Maidan aktiv geworben
wurde, führen in der Ukraine vorerst nur zum Chaos, schlussfolgert
Losanski." (Sputnik, 26.8.15)
• Abgeordneter: Geldgier für MH17-Absturz mitverantwortlich
"Der
Rada-Abgeordnete vom Block Petro Poroschenko, Sergej Kaplin hat eine
Untersuchung in Bezug auf Beamte initiiert, deren Handlungen, wie er
sagte, indirekt den Absturz der malaysischen Boeing in der Ostukraine
herbeigeführt haben konnten.
Kaplin bat die ukrainische
Staatsanwaltschaft, die Handlungen der Regierung zu bewerten, die den
Luftraum über dem Donbass nicht rechtzeitig hatte sperren lassen. Laut
ihm haben die Beamten von der Gefahr für die zivile Luftfahrt gewusst,
wollten jedoch die Gebühren für die Flüge über dem ukrainischen Boden
nicht verlieren.
Auf seiner Facebook-Seite hat Kaplin die
Kopien seiner Anfragen an den ukrainischen Staatsanwalt Viktor Schokin
und den Sicherheitsratschef Alexander Turtschinow veröffentlicht. Im
Wortlaut steht, dass die ukrainische Regierung um das Vorhandensein von
Waffen in der umkämpften Region gewusst, die Ziele in 14 bis 18
Kilometern Höhe treffen können. Trotzdem seien Zivilflüge in über zehn
Kilometern Höhe nicht verboten worden.
„Bekanntlich erhebt
der Staat Gebühre für den Flug über seinem Territorium, weil das
Flugzeug Dienstleistungen der Fluglotsen nutzt“, schrieb der
Abgeordnete.
„Für den „offenen“ Himmel über dem Donbass
bekamen die höheren Beamten weiterhin Geldmittel. Gerade deren Geldgier
könnte die Tragödie herbeigeführt haben“, kommentierte Kaplin auf
Facebook. ..." (Sputnik, 25.8.15)
• Weiter Unklarheit über MH17-Abschuss
"Internationale
Ermittler halten die Version für höchstwahrscheinlich, dass die
malaysische Boeing im Himmel über der Ostukraine von einer
Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden ist, jedoch wird die Version einer
Luft-Luft-Attacke nicht ausgeschlossen, wie der Sprecher der
niederländischen Staatsanwaltschaft, Wim de Bruin, RIA Novosti sagte.
„Die
internationale Ermittlergruppe hat sich auf mehrere Szenarien
fokussiert“, unterstrich Bruin. Die strafrechtliche Ermittlung der
MH17-Havarie werde von vielen Umständen erschwert, außerdem laufe sie
„im Gebiet der Kampfhandlungen, das lange Zeit für die Fachleute nicht
zugänglich war“, betonte er.
In den Niederlanden laufen
gleich zwei Ermittlungen des MH17-Absturzes: bei der Ersten handelt es
sich um eine technische Ermittlung, die unter der Schirmherrschaft des
niederländischen Sicherheitsrates stattfindet und sich auf die
Klarstellung der Absturz-Ursachen konzentriert. An dieser Ermittlung
nimmt auch Russland teil. Die Zweite ist eine strafrechtliche
Untersuchung, die von der internationalen Ermittlergruppe geführt wird,
darunter von Malaysia, den Niederlanden, Australien, Belgien und der
Ukraine. Das Ziel der Ermittlung ist es, die Schuldigen an der
Katastrophe festzustellen. ..." (Sputnik, 25.8.15)
Der malaysische Verkehrsminister
Datuk Seri Liow Tiong Lai sagte Mitte August, es sei noch zu früh, um
zu bestätigen, dass MH17 von einer Boden-Luft-Rakete vom BUK-Typ
abgeschossen worden sei. Das berichtete die malaysische Zeitung New Straits Times in ihrer Onlineausgabe am 12.8.15.
Liow verwies danach auf den Abschlussbericht zur MH17-Katastrophe, der
im Oktober veröffentlicht werden soll. Dann sei zu erfahren, was die
Ursache für den Absturz der malaysichen Boeing 777 am 17.7.14 über der
Ostukraine gewesen sei. Bis dahin würden auch die am Absturzort
gefundenen angeblichen Teile einer BUK-Rakete untersucht. Bis dahin
handele es sich aber um Spekulation, ob es eine BUK-Rakete war und wer
diese abgeschossen habe, wurde der Minister zitiert.
• Klare Medienbilder: Die gute NATO übt, das böse Moskau provoziert
"Die
NATO hält das größte Manöver seit 25 Jahren ab. Die Waffenschau dauert
vier Wochen und wird vom US-Kommando im bayerischen Grafenwöhr
koordiniert. Kritik an der Machtdemonstration gegenüber Russland weißt
der Militärpakt zurück. Der Boulevard macht derweil wieder einmal Moskau
als Provokateur aus.
Militärmanöver ist nicht gleich
Militärmanöver: Die NATO hat gerade ihre größte Militärübung seit der
Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Vertrages gestartet. Knapp
5.000 Soldaten aus elf NATO-Ländern nehmen daran teil. Wie das
US-Kommando in Grafenwöhr in Bayern mitteilt, findet das Spektakel
in Deutschland, Bulgarien, Rumänien und Italien statt und es soll noch
bis zum 13. September dauern. Ein „Höhepunkt“, so die österreichische
„Kleine Zeitung“, wird der Absprung von mehr als1000 Fallschirmspringern
über dem deutschen Hohenfels in der letzten Augustwoche angepriesen.
Die
NATO will nach eigenem Bekunden Möglichkeiten zu „schnellen Einsätzen
für ein starkes und sicheres Europa“ demonstrieren. Einen Hinweis auf
den Ukraine-Konflikt mit Russland gebe es nicht, rapportiert der
Kommerz-TV-Nachrichtensender n-tv brav den US-Sprech.
Die
Zahl der NATO-Manöver ist in den vergangenen Monaten geradezu
explodiert. Eine reine Friedensmaßnahme, glaubt man dem westlichen
Militärpakt. „NATO-Militärmanöver machen einen Krieg in Europa nicht
wahrscheinlicher“, dekretierte etwa eine Sprecherin des Bündnisses,
nachdem das Londoner Institut European Leadership Network (ELN) einen
kritischen Bericht veröffentlicht hatte. Titel: „Vorbereiten auf das
Schlimmste: Machen die Militärübungen Russlands und der NATO einen Krieg
in Europa wahrscheinlicher?“ Das ELN-Institut kommt darin zu dem
Schluss: „Russland bereitet sich auf einen Konflikt mit der Nato vor,
und die NATO bereitet sich auf eine mögliche Konfrontation mit Russland
vor.“ Die Autoren warnten vor einer weiteren Eskalation und raten,
Brüssel und Moskau sollten doch lieber die Kommunikation verbessern.
Das
Problem: An der russischen Führung würden die Empfehlungen nicht
scheitern. Doch die Transatlantikpresse ist bemüht, den schwarzen Peter
ein ums andere Mal Moskau zuzuschieben.
Das auflagenstärkste
Boulevardblatt „Bild“ etwa schlagzeilt vom NATO-Großmanöver dreist
ablenkend: „Russland und China üben gemeinsam Krieg“.
Tatsächlich
starten die chinesische und russische Marine in dieser Woche mit „Joint
Sea 2015 II“ im Pazifik ihr bisher größtes gemeinsames Seemanöver. Laut
„Bild“ sollen 20 Kriegsschiffe in See stechen. „Geplant sind Übungen
zur U-Boot-Abwehr sowie gemeinsame Anlandemanöver im Japanischen Meer
und vor der Küste Wladiwostoks, Russlands wichtigster Hafenstadt im
Pazifik.“ Klarer Fall, für das im Kalten Krieg groß gewordene
Boulevardblatt ist das eine „neue Provokation gegenüber dem Westen“.
China
und Russland hätten in den vergangenen zehn Jahren etwa fünf solcher
Großmanöver durchgeführt. „Nach Expertenmeinung“, munkelt man im Hause
Springer weiter, „fahren die beiden Länder bei 'Joint Sea 2015 II' auch
mehr Militär auf als je zuvor.“
Immerhin, „Bild“ klärt auch
darüber auf, was China und Russland mit derlei Manöver erreichen wollen:
„Mit den gemeinsamen Aktionen wollen Moskau und Peking strategisch
enger zusammenrücken und gemeinsam den weltweiten Einfluss der Seemacht
USA im Mittelmeer und im Pazifik zurückdrängen.“ ..." (Rüdiger Göpel auf Sputnik, 19.8.15)
• EU-Parlamentarier: NATO braucht Russland als Feindbild
"Eine
Bedrohung von Seiten Russlands, die in der Nato aktiv diskutiert wird,
besteht nur in Worten, um die Existenz des Bündnisses zu rechtfertigen,
wie Miloslav Ransdorf, tschechischer Abgeordneter des Europaparlaments,
in einem Interview mit Sputnik sagte.
„Die Nato sucht, womit
sie ihr Bestehen rechtfertigen könnte“, so der Politiker von der
europäischen Linkspartei GUE. Lord Hastings Lionel Ismay, der erste
Generalsekretär der NATO, hätte seinerzeit gesagt, das Ziel der Allianz
bestehe darin, „die Russen außerhalb Europas, die US-Amerikaner
in Europa und die Deutschen unter Kontrolle Europas zu halten“. Derzeit
komme das Bündnis mit dieser Aufgabe nicht zurecht.
„Die USA
haben Europa nie verlassen, Deutschland befindet sich heute keinesfalls
unter Kontrolle“, betonte er. „Die Nato hat nur die einzige Aufgabe
erfolgreich bewältigt, nämlich ein angespanntes Verhältnis zu Russland
zu schaffen.“
Im Mittelpunkt der bevorstehenden Nato-Tagung
in Bukarest solle die Einrichtung neuer Stützpunkte in Osteuropa stehen.
„Ich glaube nicht, dass die Tagung einen Ausbruch von Enthusiasmus
auslösen wird, wenn auch eine Deklaration formuliert werden soll, die
zur Stationierung neuer Nato-Stützpunkte in der Region auffordern wird“,
so Ransdorf. ..." (Sputnik, 19.8.15)
→ hier geht's zu Folge 244
→ alternative Presseschau aus ukrainischen, ostukrainischen und russischen Quellen
→ die täglichen Berichte der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine
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