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Donnerstag, 11. September 2014

Nachrichtenmosaik zu MH17

Aufgrund des Umfangs hier ein Extra-Mosaik mit Informationen und Nachrichten zum Zwischenbericht zur MH17-Katastrophe – ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit (aktualisiert: 9:39 Uhr)

• Restlose Aufklärung der MH17-Katastrophe notwendig
"Der Zwischenbericht niederländischer Ermittler zur Flugzeugkatatrophe über dem Donbass bleibt ohne Schuldzuweisung und taugt nicht für neue EU-Sanktionen gegen Russland ...
Eines bleibt leider völlig unterbelichtet. Bei Katastrophen dieser Dimension ist es üblich, dass die International Civic Aviation Organization (ICAO) die Ermittlungen leitet. Weshalb sind die Untersuchungen in diesem Fall der Federführung niederländischer Experten überlassen? Nichts gegen deren Expertise und Seriosität, aber sie kommen nun einmal aus einem Land, das im Ukraine-Konflikt als Partei agiert – als NATO-Staat und EU-Mitglied, das die Sanktionen gegen Russland ausdrücklich und vorbehaltlos unterstützt. Es kann eine taktische Frage sein, wann man etwas veröffentlicht. Oder wie lange man wartet.
Die niederländischen Ermittler haben sich mit ihrem Teilreport soweit festgelegt, dass es sich beim Crash der Maschine um einen Abschuss gehandelt habe. „Es gibt keine Anzeichen, dass ein technischer Fehler oder Handlungen der Crew den Absturz von Flug MH 17 verursacht haben“, schreiben sie und vermeiden die Auskunft, ob das „durchlöcherte Cockpit“ seinen Zustand einer Rakete oder den Bordwaffen eines Kampfjets verdankt. Oder einem ganz anderen Grund. ...
Dabei ist es immer wieder erschreckend und amüsant zugleich, für wie dumm das mediale Publikum gehalten wird. Unmittelbar nach dem Absturz wurden die ersten unparteiischen Ermittler selbstverständlich (laut ARD-Tagesschau) von „den Separatisten daran gehindert, an die Absturzstelle vorzudringen“. Als dann aber niederländische, australische und malaysische Experten teilweise unverrichteter Dinge wieder abziehen musste, folgen sie dem Rat der OSZE-Beobachter, „wegen der Kampfhandlungen im Absturzgebiet kein Risiko einzugehen“." (Lutz Herden auf freitag.de, 10.9.14)

• Bekannte Tatsachen vorgestellt
"Wer schoß Flug MH 17 über dem Donbass ab? Die Aufständischen, wie vom Westen behauptet, oder doch die ukrainische Armee? Auf diese Frage gibt auch der Zwischenbericht erwartungsgemäß keine Antwort, den der niederländische »Onderzoeksraad voor Veiligheid« (Untersuchungsrat für Sicherheit) am Dienstag auf seiner Internetseite veröffentlichte. Die Ermittler präsentieren vor allem Tatsachen, die bereits lange bekannt sind. Die Außenwand der Maschine weise hauptsächlich im Bereich des Cockpits zahlreiche Löcher auf, die einen Abschuß wahrscheinlich machten. Die Geschosse seien mit hoher Geschwindigkeit oberhalb des Bodens der Pilotenkanzel eingeschlagen. ...
Wodurch die Zerstörung des Flugzeugs verursacht wurde, sagen die Ermittler nicht. »Die ersten Resultate der Untersuchung weisen auf eine externe Ursache des Crashs von MH17 hin. Um genauer festzustellen, was die Ursache war, muß noch mehr untersucht werden«, erklärt der Vorsitzende Tjibbe Joustra in der niederländischen Presse. Mit einer abschließenden Beurteilung sei deshalb nicht vor nächsten Sommer zu rechnen. Die Wrackteile liegen immer noch in der Ostukraine, und dort ist der Rat bis heute nicht gewesen. Deshalb mußte er seine Einschätzung anhand von Fotos und nach Anhören des Stimmenrecorders abgeben. ...
Interessanter als das Geschriebene ist das, was nicht im Bericht steht. Zum Beispiel geben die Ermittler keine Erklärung dafür, warum einige der Einschußlöcher von außen nach innen gebogen, andere aber von innen nach außen, also Austrittslöcher sind. Das könnte ein Hinweis darauf sein, daß sie vom Maschinengewehr eines Kampfjets herrühren. Andererseits könnte die unterschiedliche Größe der Einschläge auf die Splitter eines Flugkörpers hindeuten. Laut dem Untersuchungsrat seien aber nur zivile Maschinen zu dieser Zeit im Luftraum gewesen. ...
In den Niederlanden, die bei dem Absturz die meisten Opfer zu beklagen haben, übt unterdessen die Sozialistische Partei Kritik am Bericht des Onderzoeksraad. »Es sind keine militärischen Quellen herangezogen worden, die sehr wohl verfügbar sein müssen«, sagt ihr Parlamentsabgeordneter Harry van Bommel. Immerhin werde die Region doch von AWACS-Flugzeugen überwacht, die natürlich auch den zivilen Luftraum abdecken." (junge Welt, 10.9.14)

• Weiter Suche nach Antworten
"Der Zwischenbericht des niederländischen Sicherheitsrats zum Absturz des Flugs MH17 ist nichtssagend. Je nach Interessenlage bietet er Nahrung für alle möglichen Interpretationen. So ist zu erklären, daß russische Medien wie zum Beispiel RT sich erst einmal zufrieden zeigen. Und auch die russische Luftfahrtbehörde stellt fest, der Bericht markiere »den Beginn einer gründlichen Untersuchung des Absturzes«. Laut den Ermittlungen ist die malaysische Boing 777 in der Luft auseinandergebrochen, »nachdem die Maschine von außen durch zahlreiche schnell fliegende Objekte durchlöchert« wurde. Folgerichtig geht auch der malaysische Ministerpräsident Najib Razak in einer ersten Kommentierung des Reports davon aus, daß »MH17 von einer Boden-Luftrakete heruntergeholt wurde«. ...
Nachzuhaken gilt es bei all dem, was nicht im holländischen Bericht steht: Was ist mit dem kleinen Flugzeug (wahrscheinlich ein Jäger), das sich laut russischen Radaraufzeichnungen zum Zeitpunkt des Abschusses in der Nähe von Flug MH17 aufgehalten hat? Warum hat die ukrainische Flugkontrolle den Flug MH17 um 200 Kilometer von der Routineroute nach Norden verlegt, direkt über die umkämpfte Krisenregion? Auch die Tatsache, daß am Tag der Tragödie die ukrainische Armee nachweislich BUK-Raketen in der Nähe des Absturzortes ins Feld geführt hatte, wie russische Luftaufnahmen belegen, bleibt unerwähnt. Damit wurde MH17 den ukrainischen BUK-Raketen praktisch vors Visier geführt. Auch über den Verbleib der Tonbänder mit den Gesprächsprotokollen zwischen der Flugsicherung in Kiew und den MH-17-Piloten verliert der Bericht kein Wort. Der Geheimdienst der Ukraine hatte die Bänder unmittelbar nach dem Absturz beschlagnahmt. Aber warum waren die so wichtig, wenn laut Zwischenbericht die Black Box der MH17 nur nichtssagende Kontakte zwischen den Piloten und der Flugleitstation Dnipropetrowsk aufgezeichnet hat?" (Rainer Rupp in junge Welt, 10.9.14)

• Dürftiger Zwischenbericht zur MH17-Katastrophe
"Am Dienstag wurde ein erster Zwischenbericht des zuständigen Onderzoeksraad voor Veiligheid (OVV) über Absturzursachen der Malaysia-Airline-Boeing am 17. Juli veröffentlicht. Die 34 Seiten können niemanden zufriedenstellen. Schon gar nicht die Ermittler selbst. Sie stellen fest, dass es keinerlei Hinweise auf technisches Versagen oder fehlerhafte Handlungen der Besatzung gebe. Auch das Wetter kann keine Probleme bereitet haben.
Was die Experten zur Absturzursache mitteilen, ist dürftig. Die Boeing 777-200 mit 298 Menschen an Bord sei von »Objekten durchbohrt« worden und zerbarst »während des Fluges in mehrere Teile«. Indirekt wird damit die These gestützt, laut der die zivile Linienmaschine mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde.
Die Ermittlergruppe habe bislang keine Wrackteile der abgestürzten Boeing untersuchen können, betonen die Autoren des Berichts. Das weiträumige Gebiet, in dem Trümmer verstreut liegen, ist zwischen ukrainischen Truppen und den Rebellen des Donezker Gebietes weiter umkämpft. Mehrfach ausgerufene territoriale Waffenstillstände wurden nicht eingehalten. OVV weist jedoch darauf hin, dass Fotos von Trümmerteilen zeigen, dass die Maschine an mehreren Stellen durchsiebt wurde und auseinanderbrach. ..." (Neues Deutschland, 10.9.14)
"... Einige Fehlstellen im Bericht sind eklatant. Es gibt keinerlei Daten der Satellitenaufklärung. Wo sind die Aufzeichnungen der militärischen und zivilen Primärradaranlagen? Nur so kann man feststellen, ob zur Absturzzeit andere, nicht-zivile Maschinen im Luftraum waren. Nicht vom Tisch ist so die Behauptung der russischen Seite, eine ukrainische Buk-Raketen-Batterie habe mit einem ukrainischen Suchoj-Jagdbomber geübt. Der scharfe Start einer Rakete könnte somit ein tragischer Unfall gewesen sein. ...
Es fehlen Materialanalysen, niemand hat mögliche Sprengstoffreste gesucht. Das Gepäck wurde nicht nach Fremdmaterialien wie Splittern durchforscht. Auch sind Obduktionsergebnisse, die auf Todesart und -ursache der 298 Passagiere schließen lassen könnten, ausgeblendet.
Die Liste der unbeantworteten Fragen bleibt lang. Sie wächst durch die bruchstückhafte Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Darin wird erwähnt, dass AWACS-Aufklärer der NATO ein nicht zuzuordnendes Radarsignal aufgefangen hätten, das automatisch als ein SA-3-Raketensystem identifiziert wurde. Offenkundig verfügt Deutschland über weitere bislang geheime Erkenntnisse. Doch deren Weitergabe verweigert die Regierung, weil das »nachteilige Auswirkungen auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ausländischen Nachrichtendiensten« hätte. Sachbezogene Aufklärungsarbeit geht anders." (René Heilig in Neues Deutschland, 10.9.14, S. 7)

• MH17-Zwischenbericht bringt keine Klarheit
"... Fazit: Tatsächlich gibt der Bericht keinerlei Hinweis auf die genaue Art des Beschusses. Das hindert einige Medien aber offensichtlich nicht, ihn als Beweis für die Richtigkeit der eigenen, wochenlang verbreiteten Darstellung zu benutzen, MH17 sei von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden – und diese könne eigentlich nur von den Separatisten oder gar russischen Truppen abgefeuert worden sein.
Kommentar zum Zwischenbericht:
Was hier vorgelegt wurde ist eine Frechheit, Beleidigung der Intelligenz und eine Verhöhnung der Opfer, deren Freunde und Angehörige man offensichtlich noch ein ganzes Jahr darüber im Unklaren lassen möchte, wer für den Tod der Passagiere und Crewmitglieder verantwortlich ist.
Auch die Lage am Ort des Absturzes ist keine Entschuldigung für die Nicht-Veröffentlichung von Untersuchungsergebnissen, die genaueren Aufschluss über die Art des Beschusses geben würden. Der Term “hoch energetische Objekte” ist in diesem Fall keine wissenschaftlich-sachliche Genauigkeit, sondern ein mutmaßlich politisch vorgegebenes Narrativ, das alle Möglichkeiten offen halten soll.
Für einen Experten kann es bei genauer Analyse der Perforationen kaum Unklarheiten geben, ob die Durchstanzungen der Aussenhülle und die Zerstörungen im Innern durch eine Bordkanone oder Raketenschrapnelle stammen. Diese Klarstellung war das Mindeste, was man von diesem Bericht hatte erwarten können.
Wenn der Voice-Recorder angeblich bis zum Schluss keine Hinweise auf außergewöhnliche Ereignisse enthält, was spricht dagegen, diese Daten öffentlich zu machen, um Spekulationen zu beenden? Nichts. Durch die Geheimniskrämerei wird aber Verschwörungstheorien Tür und Tor offengehalten und das psychische Leid der Angehörigen verlängert.
Es drängt sich geradezu der Verdacht auf, dass die tatsächlichen Vorgänge vertuscht werden sollen bis buchstäblich Gras über die Sache gewachsen ist. Da die Untersuchung in der Hand westlicher NATO-Länder und damit Kriegsparteien ist, liegt auf der Hand, dass jeglicher Hinweis auf eine mutmaßliche Täterschaft der Separatisten umgehend veröffentlicht – umgekehrt aber Hinweise auf eine mögliche Täterschaft der vom Westen installierten Junta vertuscht werden würden. Die Substanzlosigkeit des Berichts spricht für Letzteres. Hätte man ernsthaft für Klarheit sorgen wollen, dann würde nicht derartig gemauert und hingehalten. ...
Aufgrund der Chuzpe, mit der die einschlägig bekannte Katrin Eigendorf den Zwischenbericht des Dutch Safety Board für ihre fantasiereiche Berichterstattung missbraucht, sei ihr dieser Nachtrag gewidmet.
In den 19.00 Uhr heute-Nachrichten (ab 9.00 min) des ZDF schlussfolgert Eigendorf frech in die Kamera:
"...sie haben die Frage nach dem “Wie ist es passiert?” beantwortet und es hat auf jeden Fall eine Einwirkung von außen gegeben: dieses Flugzeug ist abgeschossen worden. Das deutet ganz klar auf eine Beteiligung von professionellen, geschulten Militärs hin und das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass russische Militärs beteiligt waren, sehr groß ist. Denn nur russische Militärs hatten wirklich Zugang zu diesem von Separatisten kontrollierten Gebiet. Das heisst eigentlich ist das Resultat, das Resümee, das man ziehen kann aus diesem Zwischenbericht: Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland hier beteiligt war, ist groß.“ ..." (Blog Die Propagandaschau, 9.9.14)

• Ex-CIA-Beamter: Geheimdienste wissen, wer es war
Die Zeitschrift Hintergrund hat auf ihrer Homepage am 9.9.14 ein Interview mit Ray McGovern von den Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) veröffentlicht. McGovern arbeitete 27 Jahre lang als Analytiker für den US-Auslandsgeheimdienst CIA, bevor er 1990 in den Ruhestand trat. Er war mitverantwortlich für die Vorbereitung des Tagesberichtes der CIA an den US-Präsidenten.
Im Interview sagt er u.a. zu MH17: "Wir wissen nicht, wer Flug MH17 abgeschossen hat. Aber die US-Geheimdienste wissen es, die russischen auch, und ich wage sogar zu sagen, dass Kiew es auch weiß. Es sei erinnert an die Situation vor einem Jahr, als nach dem Giftgaseinsatz bei Damaskus US-Außenminister John Kerry auf einer Pressekonferenz am 30. August 2013 gebetsmühlenartig erklärte, „wir wissen, dass es Bashar Al-Assad und seine Leute waren“. Doch damals wusste man überhaupt nichts. Und kurz darauf haben wir herausgefunden, dass es die Rebellen selbst waren, die eine rudimentäre, selbst produzierte Form des Nervengases Sarin eingesetzt hatten. ...
Ich übe mich jetzt in Spekulation: Aufgrund meiner Quellen habe ich Grund zu der Annahme, dass die ukrainischen Kräfte für den Absturz verantwortlich sind, aber Präsident Poroschenko davon nichts wusste. Dass also womöglich andere Oligarchen, die ja selbst auch Teile der bewaffneten Kräfte kommandieren, dahinter stecken. Auch wenn für diese darin ein gewisser Anreiz bestanden haben mag, glaube ich allerdings immer noch, dass der Abschuss wahrscheinlich ein Versehen war. Und ich glaube, dass Russland über eindeutige Beweise verfügt, dass die ukrainischen Kräfte verantwortlich waren. Und das bringt mich zum Grübeln: „Wenn sie die Beweise haben, warum präsentieren sie sie dann nicht?“. Ich denke, ich weiß warum. Die Russen verfügen damit über ein Druckmittel gegenüber Poroschenko, das sie ausspielen können, wenn es ihnen beliebt. Poroschenko muss somit jederzeit befürchten, dass die Russen belegen können, dass der ukrainische Präsident nicht die Kontrolle über sein Land und seine Armee hat, nicht einmal über seine Flugabwehreinheiten oder seine SU-25 Kampfjets. Ich weiß nicht, wer das Flugzeug abgeschossen hat. Aber ich denke, es waren die Ukrainer, und die Russen spielen ihre Trumpfkarte clever aus und sagen: „Schau, wir brauchen wirklich eine Waffenruhe, wir brauchen jetzt wirklich politische Verhandlungen. Und wenn Du Dich dem verweigerst, dann haben wir hier Beweise, die Dich ganz schön in Bedrängnis bringen, wenn wir sie veröffentlichen.“ ..."

• Presserat rügt Medien wegen MH17-Berichterstattung
"Der Beschwerdeausschuss 2 des Deutschen Presserats hat sich in seiner heutigen Sitzung mit 30 Beschwerden zur Berichterstattung über den Absturz des Fluges MH 17 beschäftigt. Das Gremium stellte klar, dass identifizierende Abbildungen von Opfern in der Regel nicht mit dem Opferschutz nach Ziffer 8, Richtlinie 8.2 vereinbar sind. „Die Argumentation einiger Medien, den Opfern ein Gesicht zu geben, ist nachvollziehbar, dennoch: Nur weil jemand zufällig Opfer eines schrecklichen Ereignisses wird, darf er nicht automatisch mit Foto in der Presse gezeigt werden“, sagte Ursula Ernst, Vorsitzende des Ausschusses.
So erhielt BILD ONLINE eine Missbilligung für die Berichterstattung „Ruhet in Frieden!“, erschienen am 23.07.2014. Darin wurden Opfer gezeigt, deren Fotos mit zahlreichen Details aus ihrem Privatleben angereichert wurden. Ein öffentliches Interesse am Abdruck dieser Bilder bestand nicht. Ebenfalls sanktioniert wurden Veröffentlichungen im STERN  („Angriff auf uns“) und auf BUNTE Online („Diese Familie wurde ausgelöscht“). Auch hier waren identifizierende Fotos von Opfern bzw. einer Opferfamilie ohne Genehmigung erschienen. Mit Blick auf die weniger detaillierte Darstellung wurde hier jeweils ein Hinweis erteilt.
Eine Missbilligung erhielt zudem DER SPIEGEL für die Veröffentlichung der Titelseite „Stoppt Putin jetzt!“, erschienen am 27.07.2014. Aus Sicht des Ausschusses wurden die Opferfotos auf der Titelseite für eine politische Aussage instrumentalisiert. Damit wurde auch hier der Opferschutz verletzt. 18 Leser hatten sich über die Veröffentlichung beschwert. ..." (Pressemitteilung Deutscher Presserat, 9.9.14)

• MH17: Abgeschossen von unbekannt
Unter dem Titel "MH17 wurde definitiv abgeschossen – nur von wem?" berichtet die Tageszeitung Die Welt in ihrer Online-Ausgabe am 9.9.14 ebenfalls ausführlich über den niederländischen Zwischenbericht zur MH17-Katastrophe:
"Der erste Bericht zum Absturz von Flug MH17 hat keine Aufklärung über die Verantwortung für die Katastrophe mit 298 Todesopfern gebracht. In den Untersuchungsergebnissen, die ein niederländisches Ermittlerteam am Dienstagvormittag der Öffentlichkeit präsentierte, heißt es, das Passagierflugzeug von Malaysia Airlines sei "von einer großen Anzahl an energiereichen Objekten" getroffen und so zum Absturz gebracht worden. Von wem und von wo – aus der Luft oder vom Boden – die Geschosse abgegeben wurden, dazu enthält der Bericht des Dutch Safety Board keine Erkenntnisse. ...
Auch Fotos des Wracks, auf denen große und kleine Einschusslöcher zu sehen sind, taugen – anders als vielfach behauptet – nicht als Beweis für den Beschuss von MH17 durch ein Kampfflugzeug. Im Bericht heißt es dazu nur, dass Wrackteile "zahlreiche Löcher und Kerben" aufwiesen. Ein Insider, der die Ermittlungen des Dutch Safety Board begleitete, sagte der "Welt": "Die Bilder der Einschusslöcher belegen überhaupt nichts – weder den Beschuss durch eine Boden-Luft-Rakete noch durch Maschinengewehre. Für die Löcher können zum Beispiel Raketensplitter verantwortlich sein." ...
Dass das Dutch Safety Board den kompletten Inhalt des Stimmenrekorders nicht veröffentlichen wird, entspricht den Regularien der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation, die die Arbeit der niederländischen Ermittler beaufsichtigt. ...
Für Aufregung in russischen Medien hatten zwischenzeitlich auch die Aussagen von Michael Bociurkiw gesorgt, der für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) arbeitet und als einer der ersten Helfer an der Absturzstelle war.
Er hatte gesagt, die Wrackteile hätten so ausgeschaut, als seien sie von Maschinengewehren durchsiebt worden. Raketenteile habe er nicht gesehen. Viele werten dieses Statement als Beweis für die Schuld der Ukraine. Bociurkiw selbst sagte allerdings der "Welt", er habe nur "meinen persönlichen Eindruck wiedergegeben": Ob er richtig ist, weiß ich nicht. Ich bin kein Experte für so etwas." ..."

• Malaysia hat Hinweise auf Verantwortliche für MH17-Abschuss
"... Die Ukraine behauptet, die Rebellen hätten den Passagierjet mit einer erbeuteten Buk-Rakete abgeschossen. Zwei Wochen vor dem Absturz hatte die Regierung in Kiew allerdings offiziell erklärt, dass die Armee alle Luftabwehrsysteme außer Betrieb gesetzt habe, damit die Separatisten sie im Fall der Erbeutung nicht einsetzen können. ...Am Mittwoch kommt der malaysische Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein nach Moskau, um den Verlauf der Untersuchung zu erörtern. Er mahnte, kein Schuldiger dürfe der Bestrafung entgehen. Der Minister sagte außerdem, Malaysia verfüge über Hinweise darauf, wer hinter dem Absturz steckt, will sie aber vorerst nicht publik machen. Demnächst soll ein weiteres Expertenteam aus Malaysia am Absturzort eintreffen, um das Wrack unter die Lupe zu nehmen und eine Bestätigung für die vorliegenden Hinweise zu finden." (Stimme Russlands, 9.9.14)
Laut der malaysischen Tageszeitung New Straits Times vom 7.9.14 erklärte Hussein auch, dass sich sein Land aber nicht in den geopolitischen Konflikt in der Region einmischen wolle.
Einem Bericht der Zeitung vom 9.9.14 zufolge erklärte der malaysische Ministerpräsident Datuk Seri Najib Razak, dass weitere Ermittlungen zur MH17-Katastrophe notwendig seien. Er betonte: "Der Bericht bestätigt, dass MH17 im uneingeschränkten Luftraum unter der Kontrolle von lokalen Luftverkehrkontrolleuren flog, und der von der Flugsicherung vorgebenen Route und Höhe folgte." Der vorgelegte Zwischenbericht führe zwar zu dem "starken Verdacht, dass eine Boden-Luft-Rakete MH17 abschoss, aber es ist weitere Ermittlungsarbeit erforderlich, bevor wir sicher sein können."

→ Faktensammlung "Tatort MH17" des Bloggers MopperKopp auf freitag.de

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