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Mit deutsch- und volkstümelndem sowie rechtsextremem und faschistischem Gedankengut habe ich nichts am Hut und nichts zu tun!

Freitag, 29. Juni 2012

Krieg in Syrien für Allah statt Demokratie?

Geht es in Syrien wirklich noch um Demokratie und Freiheit oder tobt längst so etwas wie ein Religionskrieg, was die Motive der bewaffneten "Rebellen" angeht?
Angeblich geht es in und um Syrien um Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Ausgerechnet die USA behaupten das. In letzter Zeit häufen sich Berichte und Analysen, dass der syrische Konflikt längst von religiösen Motiven dominiert wird und auch die politische Opposition in den Hintergrund gedrängt ist.
„Ich bin mir dessen sicher, dass die Konfrontation einen religiösen Charakter aufzuweisen hat. Es geht um Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten, Sunniten und Alawiten oder Christen. Eben hier verläuft die Frontlinie, nicht aber in den politischen Aufrufen oder Verletzungen von Rechten und Freiheiten. Ich sage Ihnen sogar mehr: Einfache Menschen meinen, Bashar al Assads Problem sei, dass er nicht hart genug sei. Er sei außerstande, die Macht so zu halten, wie das sein Vater getan hat. Eben deshalb habe er zu viel Demokratie zugelassen, und die Situation sei jetzt ins Wanken geraten. Das Volk unterstützt ihn nicht einfach, sondern vertritt den Standpunkt, dass die einzig mögliche Macht im Nahen Osten nur die harte Macht sein könne, und dass der Weg zur Demokratie evolutionär sein müsse. Deshalb weist das Problem kein politisches Motiv auf, das ist kein Kampf um Freiheit und Demokratie. Das Problem besteht im Schüren des zwischenkonfessionellen Haders.“
Das stellt kein Politikexperte fest, sondern der russische Journalist Wjatscheslaw Krasjko in einem Beitrag von Radio Stimme Russlands. Er war kürzlich mehrere Wochen in Syrien und beschreibt, was er erlebte und sah.
Es ist nur ein Augenzeugenbericht, aber ein interessanter, weil er auch manche Experteneinschätzung bestätigt. Selbst beim ZDF sind sie schon dahinter gekommen: "Waffenlieferungen befeuern den Syrien-Konflikt". Wem nutzt der religiös dominierte Konflikt, dieser Bürgerkrieg um den richtigen Glauben? Warum arbeitet die CIA bei der Kontrolle der Waffenlieferungen an syrische "Rebellen" auch mit der Muslimbruderschaft zusammen, wie die New York Times berichtete?
Ein zerrissenes Syrien mit einer geschwächten Zentralmacht lässt sich leichter für westliche Interessen ausnutzen und steht diesen nicht mehr störend im Wege. So simpel und brutal ist das. In Irak kann das seit 2003 beobachtet werden. Dafür werden die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten dort in Kauf genommen und zum Teil befeuert, auch weil sie verhindern, dass es wieder zu so etwas wie nationaler Einheit im Irak kommt. Jim Holt hat das Muster für das Land zwischen Euphrat und Tigris in Le Monde diplomatique 12/2007 beschrieben: "Wenn es die USA geschafft hätten, im Irak eine starke, demokratische Regierung aufzubauen, die sich dank einer eigenen Armee und Polizei selbst wirksam schützen kann, und wenn die US-Truppen anschließend abgezogen wären - was hätte diese irakische Regierung daran hindern können, wie jedes andere Regime im Nahen und Mittleren Osten die Kontrolle über seine eigenen Ölquellen zu übernehmen?"
Es geht jetzt auch in Syrien darum, einen neuen "failed state" zu schaffen, der leichter unter Kontrolle zu bringen und zu halten ist. Und wenn dafür religiöse brutale Extremisten ausgehalten und benutzt werden müssen, die als Minderheit die Bevölkerungsmehrheit einschüchtern.
Für die eigenen Interessen und den eigenen Profit war den herrschenden Kreisen des Westens bisher noch jedes Mittel recht, bis hin zu faschistischen Diktaturen, die tatsächlich Krieg gegen die eigene Bevölkerung führten (Chile, Argentinien, Griecheland, usw.), anders als Syriens Präsident Bashar al-Assad. Wie ich schon mal in einem Kommentar schrieb: Es wäre auch verwunderlich, wenn es anders wäre. Das Prinzip "Killing Hope", das William Blum beschreibt, gilt weiter.

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