In Fortsetzung der Themen meiner letzten Informationen zu Syrien folgt hier eine Reihe aktueller Nachrichten:
- Laut CNN (14. Juni 2012) hat das US-Militär seine Planungen für den Einsatz amerikanischer
Truppen gegen Syrien, entweder durch eigene Operationen oder zur
Unterstützung verbündeter Staaten abgeschlossen. Die Planungen werden
danach mit dem sich ausweitenden Bürgerkrieg in Syrien begründet. "General Martin Dempsey, der Generalstabschef, sagte, die jüngste Serie von Bombenanschlägen habe die Sorge verstärkt. Dempsey sagte, es erinnere ihn an der Eskalation der Gewalt während des Irak-Krieges."Die militärische Planung enthält laut CNN ein Szenario für eine Flugverbotszone sowie den Schutz von vermuteten chemischen und biologischen Waffenlagern. Laut Regierungsbeamten werden alle Szenarien als "schwierig" eingeschätzt und gingen eine großen Zahl von US-Truppen und ausgedehnte Operationen aus. Es solle sich um prophylaktische Planungen handeln und es gebe keinen Befehl aus dem Weißen Haus. (Quelle)
- Reuters (14. Juni 2012) berichtet, dass die "Rebellen" in
Syrien sich über ausbleibende Gelder und Waffen beklagen. Sie fühlten
sich von ihren westlichen und arabischen Unterstützern vergessen.
Zugleich heißt es, dass in den vergangenen Wochen schwere Waffen nach Syrien über die Türkei, Libanon und Irak geschmuggelt wurden, geliefert von den Lieferanten in Saudi-Arabien und Katar, bezahlt von privaten Sponsoren. Dazu gehörten Tausende von Granaten, Hunderte Scharfschützengewehre sowie Anti-Panzer-Raketen. (Quelle)
- Die katholische Nachrichtenagentur Fides schreibt (15. Juni 2012): "„Lasst
uns gehen, im Namen Gottes“, flehen christliche und sunnitische
Familien, die sich in der Altstadt von Homs in Lebensgefahr befinden. Es
handelt sich um rund 800 Menschen, darunter Frauen, ältere Menschen,
Jugendliche und Kinder, deren Leben nach Aussage von Beobachtern vor Ort
„tatsächlich gefährdet ist. Sie leben angesichts der anhaltenden
Gefechte und Bombardierung in großer Angst“. Die festgehaltenen Familien
bitten die Vereinten Nationen, das Rote Kreuz und den Roten Halbmond um
„humanitäre Hilfe“.
Die betroffenen Familien leben im Zentrum von
Homs in den Stadtteilen Warsheh, Salibi, Bustan, Diwan, Ozon Hamidyeh,
Wadi Sayeh. Die syrische Armee soll sich zu einem Waffenstillstand zur
Evakuierung der Zivilisten bereit erklärt haben, was jedoch von
oppositionellen Gruppen unter Leitung von Abou Maan abgelehnt wird. Die
Milizionäre befürchten, dass die syrische Armee ihre Offensive nach der
Evakuierung der Zivilisten intensivieren würde. Rund 400 Christen leben
noch in der Altstadt von Homs. Vor Beginn des Konflikts waren es über
80.000." (Quelle)
- Human Rights Watch reiht einen weiteren Gräuel-Bericht in die
Sammlung der Gründe für eine westliche Intervention in Syrien ein (15.
Juni 2012): "Das Regime in Syrien greift nach einem Bericht der
Menschenrechtsorganisation «Human Rights Watch» (HRW) im Umgang mit
Gefangenen regelmäßig zu Mitteln der sexuellen Gewalt und Folter."
Immerhin wird erwähnt: "Dem Bericht zufolge existieren keine Beweise
dafür, dass hochrangige Kommandeure ihren Untergebenen sexuelle Gewalt
gegen Häftlinge und andere Zivilisten befohlen hätten." (Quelle)
- RIA Novosti meldet (15. Juni 2012): "Moskau
diskutiert laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow nicht zum Thema
eines Rücktritts des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
US-Außenamtssprecherin
Victoria Nuland hatte am Donnerstag über Gespräche mit Moskau zur
Entwicklung der Lage in Syrien nach einem möglichen Rücktritt Assads
mitgeteilt. Zuvor berichtete die US-Administration, sie führe
Verhandlungen mit Moskau über Wege einer friedlichen Machtübertragung in
Syrien, wo bereits seit mehr als einem Jahr Anti-Regierungs-Proteste
andauern.
„Wenn das tatsächlich gesagt wurde, so ist es nicht wahr.
Es gibt keine solche Diskussionen – und es kann solche nicht geben, denn
das widerspricht voll und ganz unserer Haltung“, sagte Lawrow am
Freitag nach Verhandlungen mit seinem irakischen Amtskollegen Hoschiar
Sibari" (Quelle)
- "Frankreich erwägt Belieferung der syrischen Opposition mit
Kommunikationsgeräten, meldet die französische Nachrichtenagentur France
Presse am Freitag unter Berufung auf den Außenminister Laurent Fabius.
„Vielleicht
werden wir dasselbe wie die Amerikaner tun – keine Waffen, sondern
Kommunikationsgeräte an die Aufständischen liefern“, sagte Fabius.
Mögliche Waffenlieferungen an syrische Opposition könnten ihm zufolge im
UN-Sicherheitsrat diskutiert werden. Dafür solle jedoch das
Waffenembargo gegen dieses arabische Land aufgehoben werden." (Quelle)
- Die Neue Zürcher Zeitung meldet (15. Juni 2012): "Der
Machtkampf in Syrien wird immer mehr auf dem Schlachtfeld ausgetragen.
Aktivisten berichteten am Freitag von intensiven Gefechten in den
Provinzen Deir az-Zur, Homs, Aleppo und Damaskus-Land." (Quelle)
- Bei sueddeutsche.de ist zu lesen (15. Juni 2012: "Nach
blutigen Kämpfen mit Tausenden Toten droht die syrische Führung ihren
Gegnern mit einer umfassenden Militäroffensive. Regierungsnahe
Online-Medien meldeten gestern, die Widerständler hätten 24 Stunden
Zeit, um ihre Waffen niederzulegen und sich zu stellen. Sollten sie dies
nicht tun, werde die Armee "den Terroristen mit militärischen Mitteln"
zu Leibe rücken. Dies habe die Regierung von Baschar al-Assad auch dem
Syrien-Sondergesandten Kofi Annan mitgeteilt."
Und: "USA nehmen Waffenlieferungsvorwürfe gegen Russland zurück" (Quelle)
- In der jungen Welt (15. Juni 2012) beschreibt Joachim
Guilliard, wie die USA und die NATO den Contra-Krieg gegen Syrien
eskalieren lassen: "Frieden unerwünscht" (Quelle)
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