Aus Zeitgründen (nur) eine Sammlung aktueller Nachrichten zum Krieg in und gegen Syrien, chronologisch absteigend:
- Grossbritannien und die USA erwägen laut Guardian vom 21. Juni 2012, dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad Amnestie
zu gewähren. Assad soll so dazu bewogen werden, seine Macht abzutreten.
Ziel sei es, eine Machtübergabe nach dem Vorbild der jemenitischen
Lösung einzuleiten. Der Plan sei am Rande des G-20-Gipfels in Mexiko vom
britischen Premier David Cameron und US-Präsident Barack Obama besprochen worden, nachdem er in Gesprächen mit Russlands Präsident Wladimir Putin auf ein positives Echo gestossen sei. (Quelle) Mein Kommentar: Es ist interessant, wer darüber entscheidet, was in dem souveränen Staat und UNO-Mitglied Syrien passiert.
Ein
Machtwechsel in Syrien sei nur auf dem Wege der syrischen Verfassung
möglich, hatte der russische Präsident Wladimir Putin laut RIA Novosti
auf einer Pressekonferenz am 20. Juni 2012 zu den Ergebnissen des
G20-Gipfels gesagt. „Niemand ist berechtigt, für andere Völker zu
entscheiden, wer an die Macht zu bringen und wer abzusetzen ist“, so
Putin laut Agentur. (Quelle)
- Laut New York Times werden syrische "Rebellen" von einer
Gruppe von CIA-Mitarbeitern in der Türkei unterstützt bei der Bewaffnung
und dem Waffentraining. Sie würden auswählen, welche der Gruppen Waffen
bekommt.
Die Waffen, darunter Maschinenpistolen, Granaten, Munition und Panzerabwehrwaffen, werden laut der Zeitung meist über die türkische Grenze durch ein Netz von Vermittlern, einschließlich der syrischen Muslimbrüder, gebracht und bezahlt von der Türkei, Saudi-Arabien und Katar. Das hätten Beamte aus dem US-Regierungsapparat bestätigt. (Quelle)
- Unterdessen versucht der Westen, mutmaßliche
Waffenlieferungen an die syrische Armee zu stoppen, auch wenn es sich um
in Rußland reparierte syrische Kampfhubschrauber handelt. Die Washington Post meldete am 20. Juni 2012, dass ein Schiff mit solchen Hubschraubern wieder umdrehen musste. (Quelle)
- RIA Novosti am 19. Juni 2012: "Die
syrischen Behörden zeigen sich bereit, Zivilisten aus den von
regierungsfeindlichen Milizen besetzten Regionen abzutransportieren und
in Sicherheit zu bringen, wie die syrische Agentur SANA am Dienstag unter Berufung auf das syrische Außenministerium meldet.
'Mit
der Leitung der internationalen Beobachtermission und mit den syrischen
Behörden waren Kontakte aufgenommen worden, um die Zivilisten aus Homs
wegbringen zu können. Aber die Bemühungen der UN-Beobachter sind an den
von den bewaffneten Terrorgruppen errichteten Hindernissen gescheitert',
zitiert SANA einen Sprecher des syrischen Außenamtes." (Quelle)
- Telepolis veröffentlicht am 18. Juni 2012 einen interessanten Beitrag über die Berichterstattung
westlicher Medien über den syrischen Konflikt. Die Position des Autors,
dass keiner Seite zu trauen ist, ist verständlich. Angesichts der
Lügen, mit denen westliche Staaten in den letzten Jahrzehnten sich in
andere Staaten eingemischt und Kriege begonnen haben, ist m.E. immer
zuerst dem zu misstrauen, was uns westliche Medien erzählen wollen. Hula
ist wieder solch ein Beispiel dafür. Und im aktuellen Fall kann die
syrische Regierung sowieso kundtun, was sie will, es wird ihr nicht
geglaubt.
- Das russische Waffenexportunternehmen Rosoboronexport liefert laut New York Times vom 15. Juni 2012 moderne Raketen-Abwehrsysteme gegen Luft- und See-Angriffe an Syrien. Diese Waffensysteme seien "wirklich ein gutes Mittel der Verteidigung, eine zuverlässige Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft oder von See", wird Anatoli P. Isaykin, Generaldirektor des Unternehmens Rosoboronexport, zitiert. "Das ist keine Drohung, aber wer einen Angriff plant, sollte darüber nachdenken." (Quelle)
- Der Journalist Joachim Guilliard hat seine
Analyse "Syrien: Frieden unerwünscht – NATO eskaliert Contra-Krieg", die
zuerst in der jungen Welt vom 15. Juni 2012 erschien und in der beschrieben wird, wie der Westen den Annan-Friedensplan torpediert, in vollständiger Fassung auf seiner Homepage eingestellt.
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