Aus Zeitgründen kann ich leider erneut nur einige Nachrichten
zum Krieg in und gegen Syrien auflisten. Diese setzen aber inhaltlich
meine bisherigen Texte zum Thema fort. (aktualisiert am 3.9.12; 11.02 Uhr)
- Vor einigen Tagen wurde erneut an
angebliches Massaker durch die syrische Armee gemeldet. Die Reaktion auf
diese Gräuelnachricht lief nach dem üblichen Muster ab. Die junge Welt machte am 1. September 2012 darauf aufmerksam, dass auch in diesem Fall Skepsis angesagt bleibt: "Lügen über Daraja". Der Text von Robert Fisk im britischen Independent, auf den sich das Blatt beruft ist hier im Original zu finden.
- "Die syrischen Rebellen konzentrieren sich in ihrem Kampf gegen die
Truppen von Präsident Baschar al-Assad nach Angaben der Opposition
zunehmend auf deren Luftwaffe und die Flughäfen des Landes. In der
Provinz Aleppo griffen die Rebellen einen Militärflughafen an und
zerstörten drei Kampfjets am Boden, berichteten Aktivisten am Samstag.
...
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte
unterdessen seine Forderung nach einer Schutzzone für Flüchtlinge. Der
Weltsicherheitsrat müsse dafür seine Uneinigkeit überwinden und eine
Resolution für eine Flugverbotszone verabschieden, sagte Erdogan nach
Angaben türkischer Medien vom Samstag in einem Fernsehinterview am
Freitagabend. ..." (Quelle: ORF, 1. September 2012)
- „Westliche Diplomaten haben laut Syriens Außenminister Walid Muallem
Syrien versprochen, die Krise im Lande zu regeln, wenn Damaskus seine
Beziehungen mit dem Iran und der schiitischen Gruppierung Hesbollah
abbricht.“ Das berichtete RIA Novosti am 28. August auf Grundlage eines Interviews des britischen Independent mit dem syrischen Außenminister.
- "... Die Opposition fordert Waffenlieferungen an die Rebellen und
die Einrichtung von Schutz- und Flugverbotszonen. Die türkische
Regierung macht sich ebenfalls mit Nachdruck für die Einrichtung von
Sicherheitszonen stark. ..." (Quelle: FAZ, 28. August 2012) Ein Interview mit einem der vom Westen geförderten "Oppositionellen" brachte die FAZ am 29. August 2012 sowie einen Kommentar von Rainer Hermann.
- "Mitglieder syrischer Oppositionsgruppen haben am Dienstag in
Berlin ein Strategiepapier für die Zeit nach einem Sturz des Diktators
Asad präsentiert. Der Plan unter dem etwas cineastisch anmutenden Titel
«The Day After» ist mit Vertretern des deutschen Aussenministeriums
erarbeitet worden und wurde von der Berliner Stiftung Wissenschaft und
Politik, dem amerikanischen Think-Tank United States Institute for
Peace, den Aussenministerien der USA und der Schweiz sowie zwei
regierungsunabhängigen Organisationen aus den Niederlanden und Norwegen
finanziell unterstützt. Beteiligt an dem Projekt waren rund 45 syrische
Oppositionelle, die den Syrischen Nationalrat und diverse andere
politische, ethnische und religiöse Gruppen vertreten. ..." (Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 28. August 2012)
- "Abdulbaset Sieda, Präsident des syrischen Nationalrats, besucht
die Schweiz. In Bern bat er die internationale Gemeinschaft um Hilfe für
sein Land – und prophezeite dem Regime Assad ein baldiges Ende. ..."
(Quelle: Tages-Anzeiger, 27. August 2012)
- Nicht alle syrischen Oppositionellen, vor allem jene im Lande,
lassen sich zu Handlangern des Westens und seiner Interessen machen, wie
Karin Leukefeld in Neues Deutschland am 23. August 2012
berichtete: "Syrische Oppositionelle in Damaskus kritisierten gegenüber
der Autorin wiederholt das Beharren des Westens auf einem Rücktritt von
Assad. Der Intellektuelle Louay Hussein sagte, diese Forderung sei
inzwischen »ein größeres Hindernis für eine friedliche Entwicklung in
Syrien, als der Präsident selber «. Mouna Ghanem vom »Forum für Frauen
und Demokratie« kritisierte, die Rücktrittsforderung verschleiere den
Blick auf die wirklichen Probleme in der Struktur des syrischen Regimes
..." (Quelle: Friedensratschlag)
- Unter der Überschrift "Die Waffen nieder" berichtete die junge Welt
am 18. August: Syrische Oppositionelle haben zu einem Waffenstillstand
aufgerufen. Weder die Streitkräfte noch der bewaffnete Aufstand seien in
der Lage, den Gegner zu besiegen, schätzte das Nationale
Koordinationsbüro für Demokratischen Wandel in Damaskus (NCB) auf einer
Pressekonferenz ein. Um das Leid der Zivilbevölkerung zu mindern und um
zu verhindern, daß die Infrastruktur Syriens und die nationale Einheit
weiteren Schaden davongetragen, schlägt das NCB vor, daß sämtliche
bewaffneten Kräfte einem befristeten Waffenstillstand zustimmen. ..."
(Quelle: junge Welt, 18. August 2012)
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