Gesammelte Nachrichten und Informationen zum Ukraine- und zum
West-Ost-Konflikt und den Hintergründen, ohne Gewähr und Anspruch auf
Vollständigkeit, fast ohne Kommentar
• Ermittlungen gegen Jazenjuk wegen Korruption
"Der
Premierminister der Ukraine, Arseni Jazenjuk, ist verdächtigt worden,
in ein Korruptionssystem mit einem Jahresumsatz von 90 Millionen
US-Dollar verwickelt zu sein, berichtet The Times unter Berufung auf den ukrainischen Vize-Generalstaatsanwalt David Sakwarelidze.
Bei
der Durchsuchung einer staatseigenen Chemiefabrik von Odessa habe die
Staatsanwaltschaft Beweise dafür gefunden, dass der Politiker am
Diebstahl der Unternehmensgewinne beteiligt gewesen sei.
„Am
vergangenen Wochenende haben wir eine Durchsuchung durchgeführt und die
ersten Verbindungen, die wir gefunden haben, führten zur Kanzlei des
Premierministers und der Regierung“, zitiert The Times Sakwarelidze.
„Das ist ein skandalöser Fall, der höchst interessant sein könnte“, fügte er hinzu." (Sputnik, 8.12.15)
• Janukowitsch kündigt Comeback an
"Der
gestürzte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hat nach eigenen
Worten die Absicht, auf die politische Bühne zurückzukehren.
„Ich
will in die Politik zurückkehren. Ich tue alles, was ich nur kann.
Erstens, helfe ich Menschen viel, die in der Ukraine verfolgt werden,
die das Land bereits verlassen haben. In Russland halte ich natürlich
Kontakt zu ihnen. Ich helfe ihnen auf jede mögliche Art und Weise“,
sagte Janukowitsch zu RIA Novosti.
Darüber hinaus pflege er
Kontakt zu amtierenden ukrainischen Politikern. „Viele von ihnen
genieren sich nicht mehr so sehr und haben nicht mehr so viel Angst, wie
es vor einem Jahr der Fall war. Sie fühlen sich wohl, wenn wir uns
treffen und bestimmte Fragen besprechen“, so Janukowitsch weiter. ..." (Sputnik, 8.12.15)
• Italienische Zeitung: NATO provoziert weitere Abkehr Russlands
"Die
Nato provoziert eine weitere Abkehr von Russland. Es entsteht der
Eindruck, dass sich irgendwelche Kräfte im Westen gegen die
Normalisierung der Beziehungen mit Moskau stemmen, schreibt die italienische Zeitung “Il Giornale”.
Vor
dem Hintergrund der im vergangenen Jahr zugespitzten Beziehungen mit
Russland und des durch das türkische Militär abgeschossenen Su-24-Jets
trifft die Nato Beschlüsse, die den Konflikt weiter zuspitzen. Dabei
geht es insbesondere um Montenegro, das zum Beitritt zum Beitritt zur
Nordatlantischen Allianz eingeladen wurde. Russland verhält sich äußerst
zurückhaltend. Der Schluss liegt nahe, dass für die Nato "der Beitritt
des kleinen Balkan-Landes" wichtiger ist, als die Aufrechterhaltung der
Beziehungen mit Moskau, die für den Kampf gegen den „IS“ nötig sind.
„Die
Erklärung der Nato wurde zu einem Zeitpunkt der massiven Verschärfung
der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen abgegeben. Noch vor
einigen Tagen hätte der Abschuss des russischen Bombers durch die Türkei
(Nato-Mitglied) eine Kettenreaktion auslösen können, und nur dank des
Verantwortungsbewusstseins des Kremls konnte eine internationale Krise
vermieden werden", heißt es in dem Artikel. ...
“In
Wirklichkeit entsteht ein anderer Eindruck im Hinblick auf die aktuelle
Situation in Europa: Russland wird vom Westen umzingelt, daraufhin
antwortet Russland mit Versuchen, seinen Lebensraum zu schützen“, so “Il
Giornale”.
Das Geschehene zwischen Moskau und dem Westen
entspricht nicht den Interessen Europas und höchstwahrscheinlich auch
nicht denen Russlands. ..." (Sputnik, 8.12.15)
• Ukrainische Stromleitungen zur Krim werden repariert
"Zwei
Wochen nach dem Anschlag auf Strommasten in der Ukraine haben die
Behörden eine von vier gekappten Leitungen zur Schwarzmeerhalbinsel Krim
wieder repariert. Der Vorfall hatte einen fast vollständigen Blackout
in dem von Russland annektierten Gebiet ausgelöst. Maximal 200 Megawatt
könnten über die neue Leitung geliefert werden, teilte der staatliche
Energiekonzern Ukrenergo am Dienstag in Kiew mit. Das russische
Energieministerium bestätigte in Moskau, dass der Strom mit einer
Maximalleistung von 160 Megawatt wieder fließe. Vermutlich Krimtataren
und ukrainische Extremisten hatten die Krim am 22. November durch
Anschläge auf Strommasten vom Netz abgeschnitten. ..." (Der Standard online, 8.12.15)
• Biden in Kiew: USA helfen gegen russische Aggression
"Die
Vereinigten Staaten werden die illegale Annexion der Krim durch
Russland nie akzeptieren. Das sagte der US-Vizepräsident Joe Biden
während seiner Rede im ukrainischen Parlament, berichtet ein
Ukrinform-Korrespondent.
„Im 21 Jahrhundert können die
Länder nicht, und wir können ihnen das nicht erlauben, die Grenzen mit
Gewalt neu zu ziehen. Darin bestehen die Grundregeln. Russland hat gegen
diese Regeln verstoßen und verletzt sie weiter. Russland hat heute das
unabhängige ukrainische Territorium besetzt. Ich möchte klar sagen, die
USA werden nie den Versuch Russlands, die Krim zu annektieren,
akzeptieren!“, sagte emotional der amerikanische Vizepräsident unter
brausendem Applaus des Parlaments.
Er betonte, dass es für
solches Vorgehen keine Rechtfertigung gibt. „Und Russland schickt weiter
seine Truppen, seine Banditen, Söldner über die Grenze. Russischer
Panzer, Raketen, all das füllt den Donbass. All diese Separatisten sind
durch Moskau organisiert und werden von ihm geleitet“, hob Biden hervor.
Er
hat versichert, dass die USA weiter neben der Ukraine in ihrem
Widerstand der russischen Aggression stehen und den Beistand aus aller
Welt fördern werden. ..." (Ukrinform, 8.12.15)
• Kiew will von Moskau Stundenschuldung
"Die
ukrainische Finanzministerin Natalja Jaresko hat die Möglichkeit
eingeräumt, von der termingerechten Rückzahlung der am 21. Dezember
fälligen Anleihe von drei Milliarden US-Dollar an Russland Abstand zu
nehmen.
„Wir sind auf beliebige Varianten gefasst“, sagte
Jaresko in einem Interview für die am Dienstag erschienene japanische
Zeitung „Nihon Keizai“ („Nikkei“). Zuvor hatte der ukrainische Premier
Arseni Jazenjuk auf die Möglichkeit verwiesen, die Schulden an Russland
nicht zurückzuzahlen.
Wie der Sprecher des russischen
Präsidenten, Dmitri Peskow, am Dienstag sagte, war Wladimir Putin beim
G20-Gipfel in Antalya mit einer Initiative zur Schuldenstundung
aufgetreten, die bei der ukrainischen Seite jedoch auf Ablehnung
gestoßen sei. Falls die Schulden nicht getilgt werden, werde eine
Insolvenz eintreten. „Die Russische Föderation hat keine anderen
Vorschläge dazu parat“, so Putins Sprecher. ..." (Sputnik, 8.12.15)
• Trilaterale Gespräche EU-Kiew-Moskau
"Trilaterale
Konsultationen Ukraine-EU-Russland über die Implementierung der
Freihandelszone zwischen unserem Land und der EU finden heute in Brüssel
statt.
Das teilt auf Facebook Natalia Mykolska mit, stellvertretende Ministerin für wirtschaftliche Entwicklung und Handel der Ukraine.
Früher
erklärte Mykolska, dass die Ukraine keine Änderungen im Text des
Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union auf Verlangen der
Russischen Föderation vornehmen wird." (Ukrinform, 8.12.15)
• Türkische Faschisten bei Krim-Blockade dabei
"Vertreter
der türkischen rechtsextremen Organisation „Graue Wölfe“ nehmen an der
Handels- und Energieblockade der Krim seitens der Ukraine teil. Darauf
weisen Fotos hin, die auf der Facebook-Seite des Organisators der
Blockade, Lenur Isljamow, veröffentlicht sind.
Auf dem Foto
ist Isljamow zusammen mit jungen Männern zu sehen, zwei von denen den
„Wolfsgruß“ zeigen – die Grußform der „Grauen Wölfe“, die einen Wolf
darstellt.
„Türkische Patrioten von der Organisation
Bozkurtkar Turk ulkuculeri, bekannt auch als ‚Graue Wölfe‘ besuchten uns
in der Blockade. Der Blockadering wird enger“, kommentierte Isljamow
das Foto.
„Graue Wölfe“ sind eine türkische
Jugendorganisation der rechtsextremen Nationalisten, die Ende der
1960-er Jahre auf Initiative des Obersts Alparslan Türkeş unter
Schirmherrschaft der Partei der Nationalistischen Bewegung geschaffen
wurde. ..." (Sputnik, 8.12.15)
• US-Vizepräsident Biden erneut in Kiew
"US-Vizepräsident
Joe Biden hat in der Ukraine auf eine schnelle Umsetzung von
Reformen sowie einen verstärkten Kampf gegen Korruption gedrängt.
Biden
forderte Moskau auf, konstruktiv mit Kiew zusammenzuarbeiten, unter
anderem um Kommunalwahlen in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk
zu erreichen.
“Das Minsker Abkommen kann nicht erfolgreich
sein, wenn Russland seinen Verpflichtungen nicht nachkommt und Präsident
Putin seine Versprechen nicht einhält, die er wiederholt gegenüber
meinem Präsidenten, Ihnen und der internationalen Gemeinschaft gemacht
hat”, so Biden.
Da sich die USA
und Russland zur Koordinierung des Kampfs gegen die IS-Miliz in Syrien
absprechen, wurde in Kiew zuletzt zunehmend die Befürchtung laut, dass
der ukrainisch-russische Konflikt in Vergessenheit geraten könnte.
“Leider
geht der Krieg in der Ostukraine weiter. Heute gab es 14
Granatenangriffe. Acht ukrainische Soldaten wurden in den vergangenen 24
Stunden verletzt. Von einer Deeskalation kann bei dem Konflikt im
Donbass nicht die Rede sein”, so Poroschenko.
euronews-Reporterin
Maria Korenyuk berichtet aus Kiew: “Joe Biden besucht die Ukraine zum
vierten Mal innerhalb von zwei Jahren. Am Dienstag wird der
US-amerikanische Vizepräsident vor dem ukrainischen Parlament sprechen.
Es ist zu erwarten, dass die Position der USA bezüglich der besetzten Krim und die Umsetzung von Reformen in der Ukraine zur Sprache kommen.”" (euronews, 7.12.15)
"US-Vizepräsident
Joe Biden unterhält ständigen Kontakt zum ukrainischen Präsidenten
Petro Poroschenko. „Ich treffe ihn öfter als meine Ehefrau. Allein bei
Telefonaten haben wir ganz bestimmt mehr als 1.000 Stunden verbracht“,
sagte Biden am Montag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Der
Vizepräsident kündigte eine weitere Hilfe für die Ukraine in Höhe von
190 Millionen US-Dollar an. Seit dem Staatsstreich stellte Washington
Kiew somit 760 Millionen Dollar zur Verfügung.
Biden
würdigte „Fortschritte“ der Ukraine bei der Umsetzung ihrer
Wirtschaftsreformen. „Präsident Poroschenko und ich erörterten die
Erfolge, die die Ukraine in dieser Zeit erzielt hat. Dabei stellten wir
fest, dass sich ein gewisser ökonomischer Fortschritt abgezeichnet
hatte: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nimmt zu, die Industrieproduktion
wächst, das Land führt mehr Agrarprodukte aus, die ukrainische Währung
hat sich stabilisiert.“ ..." (Sputnik, 7.12.15)
Die arme Ehefrau des oligarchischen Schoko-Präsidenten in Kiew ...
• Kiew fordert verlängerte EU-Sanktionen gegen Russland
"Die
Ukraine fordert die Verlängerung der von der Europäischen Union
verhängten Sanktionen gegen Russland. "Die Ukraine hat ihren Teil des
Minsker Abkommens erfüllt und tut dies weiter", sagte Regierungschef
Arseni Jazenjuk am Montag nach einem EU-Ukraine-Assoziationsrat in
Brüssel. Russland müsse Minsk aber noch umsetzen. Jazenjuk sagte, Montag
früh seien wieder Schüsse von russischen Milizen in der Ostukraine
gefallen. Die Sanktionen der EU gegenüber Russland müssten fortgesetzt
und an die vollständige Umsetzung der Minsker Waffenruhevereinbarung
geknüpft werden. Jazenjuk, die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini
und EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn versicherten, dass das
Freihandelsabkommen zwischen der EU und der Ukraine am 1. Jänner 2016 in
Kraft treten wird. ...
Der ukrainische Regierungschef
kritisierte den geplanten Ausbau der Ostsee-Gaspipeline zwischen
Russland und Deutschland heftig. Das Projekt Nordstream II müsse beendet
werden, sagte er. "Es ist nicht im Interesse der Ukraine und er
Europäischen Union." ..." (Der Standard online, 7.12.15)
• Der Maidan-Platz als "Sinnbild des Scheiterns"
"Die
Ukraine steckt noch immer in einem Sumpf aus Korruption und Oligarchie.
Sinnbild dafür ist der Maidan in Kiew. Dort, wo vor zwei Jahren der
Sturz des alten Regimes begann, lassen sich heute die neuen
Machtstrukturen des Landes erkennen. ...
Die
Geschichte des Platzes, über die zunächst die
Anti-Korruptions-Initiative „Naschi Groschi“ (NG/Unser Geld) berichtete,
kann als idealtypisch für die Lage in der Ukraine gelten. Zwei Jahre
nach den Maidan-Protesten haben sich alte und neue Seilschaften zu einem
engmaschigen Netz verbunden, das sich über das Land legt wie Mehltau
und den Aufbruch zu ersticken droht. Anders formuliert: Der Kapitalismus
ukrainischer Prägung frisst die Kinder der prowestlichen Revolution.
Das
Grundstück des Himmlischen-Hundertschafts-Platzes gehört seit 2007 der
Immobilienfirma Green Plaza. Deren wichtigste Eigentümer sind nach
NG-Recherchen auf den britischen Virgin-Islands registriert, in einer
Steueroase. Auch Verwandte des früheren Kiewer Bürgermeisters Leonid
Tschernowetski sollen mit im Boot sein. Die Platz-Aktivisten sind
überzeugt, dass die Stadt Kiew das Areal unter dubiosen Umständen
verkauft hat. Dafür spricht viel, angesichts des Sumpfes aus
Oligarchenherrschaft und Korruption, der sich damals in der Ukraine
ausgebreitet hatte.
Sicher ist: Jahrelang ließ Green Plaza
das Grundstück brachliegen, bis die Maidan-Revolutionäre den Platz 2014
„kaperten“ und in ein urbanen Garten Eden verwandelten. Nun aber, acht
Jahre nach dem Kauf, möchte die Immobilienfirma dort einen Hotel- und
Bürokomplex errichten. Versuche der Stadt, den aufgewerteten Platz
zurückzukaufen, scheiterten. In diesen Dezembertagen trifft man sich vor
Gericht.
Doch die Erfolgsaussichten der Maidan-Fraktion
sind gering – nicht zuletzt, weil es die neuen prowestlichen Herrscher
um Präsident Petro Poroschenko versäumt haben, der Oligarchie und der
Korruption in Kiew und der gesamten Ukraine den Garaus zu machen.
Überraschen kann das kaum: Der „Schokoladen-König“ Poroschenko gelangte
einst selbst als Süßwaren-Oligarch zu einem Milliardenvermögen. ..." (Frankfurter Rundschau online, 6.12.15)
• Tote durch Schusswechsel in der Ostukraine gemeldet
"Bei
Feuergefechten in der Ostukraine sind nach Berichten vom Samstag erneut
Menschen getötet und verletzt worden. Ein ukrainischer Soldat sei durch
Beschuss prorussischer Separatisten getötet worden, teilte der
Sicherheitsrat in Kiew mit. Drei Soldaten seien verletzt worden. Im
Gebiet Donezk hätten die Rebellen seit Freitag elfmal die geltende
Waffenruhe verletzt. Die Separatisten berichteten von Schüssen auf das
Dorf Saizewo nördlich von Donezk. Dabei sei eine Frau tödlich getroffen
worden. Der Militärsprecher der sogenannten Volksrepublik Donezk, Eduard
Bassurin, schrieb den Angriff dem ukrainischen Freiwilligenbataillon
Aidar zu." (Der Standard online, 5.12.15)
• Bundesregierung will Ostukraine zum Thema der OSZE machen
"Deutschland
wird im nächsten Jahr bei der Präsidentschaft in der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ein besonderes Augenmerk
auf die Lösung des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine richten.
Das
erklärte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier gestern bei
seiner Rede in der Sitzung des OSZE-Ministerrates in Belgrad, berichtet
ein Ukrinform-Korrespondent.
„Deutschland als Ratspräsident
wird sich intensiv mit der Regelung der Konflikte beschäftigen, vor
allem in der Ukraine, aber auch im gesamten Raum der OSZE“, versicherte
Steinmeier.
Dabei drückte der Leiter des deutschen
Auswärtigen Amtes die „Unzufriedenheit mit dem Stand der ukrainischen
Beilegung“ aus, für deren Implementierung Deutschland und die OSZE im
Rahmen des Minsker Prozesses große Anstrengungen machen, obwohl „das
nicht einfach ist“." (Ukrinform, 5.12.15)
• Wende im West-Ost-Gasstreit
"Pragmatische Wende bei der Gasversorgung Europas: Die Schwarzmeer-Pipelineprojekte South Stream und TurkStream sind de facto tot. Das russisch-deutsche Ostseeprojekt NordStream-2 stößt auf massiven Widerstand seitens mittelosteuropäischer EU-Mitglieder. Westeuropa und die USA setzen alles daran, dass die Ukraine auch nach 2019 die Hand am Transithahn hat. Gazprom scheint bereit zum Einlenken. Erstens kommt es billiger – die Röhren liegen schon. Und zweitens – die politischen Verhältnisse in Kiew werden auch nicht ewig halten." (Deutsch-Russische Wirtschaftsnachrichten - Die Morgenlage, 4.12.15)
• Poroschenko-Gegner gewannen Wahl in Mariupol
"Bei der nachgeholten Kommunalwahl in der ostukrainischen Stadt Mariupol haben Gegner von Präsident Poroschenko gesiegt.
Nach
Angaben der Wahlkommission holte die Partei 'Oppositionsblock' 45 der
54 Sitze im Stadtrat von Mariupol. Neuer Bürgermeister wird der Kandidat
des Oligarchen Achmetow. Poroschenkos Partei scheiterte an der
Fünf-Prozent-Hürde. In der Hafenstadt nahe der Front zwischen
ukrainischem Militär und prorussischen Separatisten war die Wahl am 25.
Oktober wegen fehlender Stimmzettel ausgefallen." (Deutschlandfunk, 2.12.15)
"Nach
Angaben der örtlichen Wahlkommission verlief die Abstimmung in der
letzten grösseren Stadt in der Konfliktregion unter Kiews Kontrolle ohne
grössere Probleme, sämtliche Wahllokale waren geöffnet. Die Beteiligung
lag am Nachmittag nach Angaben der Wahlkommission jeweils bei rund 25
Prozent. «Das übertrifft unsere Erwartungen», sagte ein Behördensprecher
Berichten zufolge. ...
Die Wahlkommission in Mariupol, wo
russlandfreundliche Kandidaten Umfragen zufolge vorne lagen, hatte die
Abstimmung mit der Begründung abgesagt, es gebe Probleme mit den
Wahlzetteln.
Der prowestliche Staatschef der Ukraine, Petro
Poroschenko, sprach von drohendem «Wahlbetrug». Enttäuschte Wähler
mutmassten jedoch, die Abstimmung in der 500'000-Einwohner-Stadt sei
wegen eines befürchteten Erstarkens der prorussischen Opposition
abgesagt worden. ..." (Neue Zürcher Zeitung online, 29.11.15)
→ hier geht's zu Folge 257
→ alternative Presseschau aus ukrainischen, ostukrainischen und russischen Quellen
→ die täglichen Berichte der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine
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