Das Rote Kreuz teilt erstmal nach dem 2.
Weltkrieg in Großbritannien wieder Lebensmittel aus. Die dortige
Kinderarmut führt zu sozialer Apartheid.
Meldungen aus einem Land, dessen Politiker
anderen Staaten gern immer mal wieder auch mit Bomben zeigen und zeigen
wollen, was die beste aller Regierungsformen ist:
• "In Großbritannien sind offenbar immer mehr Menschen auf fremde Hilfe zum Überleben angewiesen. Laut einem Bericht der Zeitung "Independent"
will das Rote Kreuz in diesem Winter erstmals seit dem Zweiten
Weltkrieg wieder Lebensmittel sammeln und verteilen. Dazu würden
freiwillige Helfer in Supermärkten um Essen und Trinken bitten. Die
Wohltätigkeitsorganisation FareShare solle die Hilfspakete dann an
Armenküchen im ganzen Land verteilen." (Spiegel online, 11. Oktober 2013)
• Einem Bericht der britischen Zeitung Observer vom 25. August
zu Folge warnte das National Children's Bureau (NCB) davor, dass die
Kinderarmut in Großbritannien zu sozialer Apartheid führt. Es handele
sich um ein größeres Problem als in den 1960er Jahren. Dr. Hilary Emery, Leiter des NCB, warnte laut der Zeitung vor der "realen
Gefahr, dass unsere Gesellschaft schlafwandelnd zu einer Welt wird, in
welcher Kinder Staat der sozialen Apartheid aufwachsen , mit armen
Kindern, denen es bestimmt ist, Not und Benachteiligung allein durch den
Zufall der Geburt zu erfahren, und deren wohlhabendere Altersgenossen
nichts von ihrer Existenz wissen." Großbritannien
könnte ein Ort werden, an dem "das Leben der Kinder so polarisiert ist,
dass Arm und Reich in getrennten, parallelen Welten leben."
•Am 3. Oktober war in einem Bericht der Printausgabe des Schweizer Tages-Anzeigers
über den Parteitag der britischen Konservativen zu lesen, dass
Premierminister David Cameron den weiteren Abbau des Wohlfahrtsstaates
und zugleich die Grosskonzerne und das Privatkapitals verteidigt habe.
"Er sprach Unternehmern und freien Märkten grosse Verdienste zu ...
Labour-Leuten
möge es 'Vergnügen bereiten, auf die Geschäftswelt einzudreschen',
sagte Cameron. Für die Nation aber sei eine solche Haltung verheerend.
...
Gewinnen die Konservativen unter Cameron die Wahl, wollen sie
weiter eisern Haushaltskürzungen durchsetzen, um spätestens im Jahr 2020
einen Überschuss zu erwirtschaften. Notfalls, gab Cameron zu erkennen,
werde man das Sozialbudget weiter beschneiden und über den öffentlichen
Sektor einen Kostenstopp verhängen.
Ein Kernpunkt des Parteitags war
die Ankündigung, dass rund 200000 Langzeit-Arbeitslose im Königreich
sich vom April an entweder täglich im Arbeitsamt einzufinden haben –
oder dass sie bereit sein müssen, 30 Stunden 'Dienst an der
Öffentlichkeit' pro Woche zu verrichten und weitere 10 Stunden
nachweislich nach Arbeit zu suchen. Andernfalls soll ihnen das
Arbeitslosengeld gestrichen werden. ..."
• "Das hat nicht einmal Thatcher gewagt", stellte Peter Nonnenmacher schon am 4. April im Tages-Anzeiger fest: "Grossbritanniens Regierung baut den Wohlfahrtsstaat ab. Suppenküchen sollen die Sozialhilfe ersetzen." Nicht einmal Margaret Thatcher habe es gewagt, den Wohlfahrtsstaat in ähnlicher Weise auszuhöhlen. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, habe den Premierminister an
die «Pflicht einer zivilisierten Gesellschaft gegenüber den Schwachen
und Bedürftigen» erinnert. "Fünfzig Professoren der Sozialwissenschaft
haben erklärt, Camerons Minister untergrüben 'alles Gemeinschaftsdenken
im Lande'. Die Art und Weise, in der die Regierung ihre 'Sparpolitik'
angelegt habe, werde das ärmste Zehntel der britischen Haushalte um fast
40 Prozent seiner Einkünfte bringen und Hunderttausende von Kindern zu
einem Leben in Armut verdammen, warnen die Wissenschaftler. Schon jetzt
sparten Millionen Briten am Essen und an der Heizung, berichtet der
Wohlfahrtsverband Crisis."
aktualisiert am 13.10.2013
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