Frankreich führt nun richtig Krieg in seiner ehemaligen
Kolonie Mali. Sicherheit und Demokratie sind ein weiteres Mal Vorwand für
simplen Neokolonialismus.
So sehr ich die Mainstream-Medien
kritisiere, so gern zitiere ich sie dann, wenn das, was sie schreiben
oder senden, für sich spricht. Und so muss ich
wiedergeben, was Spiegel online vor drei Stunden
meldete: "Erst wirkte es wie eine kurze Intervention, jetzt verlegt
Frankreich 2500 Soldaten nach Mali. Präsident Hollande ruft
weitreichende Ziele aus: ein Ende der Terror-Herrschaft im Norden Malis
und Demokratie für das ganze Land." Natürlich bleibt sich das angebliche
investigativste Medium treu und belegt das Gegenteil seines Anspruches,
in dem es den französischen Neokolonialkriegern erklärt: "Bis dahin ist
es ein langer Weg." Unkritisch wird Frankreichs Präsident François
Hollande zitiert: "Bevor wir wieder gehen und die Mission beenden, muss
Mali sicher sein, eine legitime Ordnung und einen Wahlprozess haben, und
die Terroristen dürfen die Integrität des Territoriums nicht mehr
gefährden." Es werden keine Fragen zu den tatsächlichen Beweggründen der
Neokolonialmacht gestellt, nur solche von der ganz besorgten Art wie,
ob denn die französische Regierung auch die richtige Militärstrategie
gewählt hat.
Wer Hintergründe erfahren will muss u.a. ein anderes Medium lesen, das zwar auch zum Mainstream gehört, aber da gibt es immer wieder Überraschungen. So ist bei der Wirtschaftswoche online von Frank Doll Folgendes zu lesen: "Den Militäreinsatz in Mali mit Sicherheitsinteressen zu begründen ist zynisch. Tief im Herzen Afrikas will Frankreichs Staatspräsident Hollande die Versorgung seines Landes mit dem Atomkraftbrennstoff Uran sichern. Geht die Operation schief, ist seine Regierung am Ende." Da bleibt mir nur zu sagen: Es geht doch, Kollegen! Und weil es so gut ist, sei noch ein bisschen aus der Wirtschaftswoche zitiert: "Die einzigen bekannten und strategisch wichtigen europäischen Interessen in der Region sind die Uran- und Ölvorkommen in Mali und die französischen Uranminen im angrenzenden Niger. Frankreich hängt als Atommacht und Atomstromland stark von der Versorgung mit Uran ab. Ein Drittel seines Uranbedarfs bezieht Frankreich aus dem Niger. Um die weitere Destabilisierung des Landes zu verhindern greift Frankreich jetzt in Mali ein." Leider ist nicht zu hoffen, dass das Wirtschaftsmagazin nun dauerhaft das neue investigative Magazin ist, das der Spiegel sein will.
Und was macht die Bundesregierung, wenn in Paris zum Krieg gerüstet wird: Sie bietet logistische Unterstützung an, ganz wie es sich gehört. Über den längst vorhandenen deutschen Anteil an dem Konflikt in Mali hat Christoph Wackernagel auf hintergrund.de berichtet: "Umso fataler sind und waren die internationalen Bestrebungen, die politisch unverantwortliche und für Afrikas Zusammenhalt kontraproduktive Forderung der 'nationalen Unabhängigkeit der Tuareg' zu unterstützen. Als ein Beispiel sei hier nur die deutsche 'Gesellschaft für technische Zusammenarbeit', GTZ (heute: GIZ) genannt, die dort mit einem milliardenschweren Programm undurchsichtige Politik machte, deren Mitverantwortlichkeit für die auch dadurch möglich gemachte Katastrophe heute nicht mehr geleugnet werden kann.
Dies ist besonders bitter, weil gerade Mali innerhalb Westafrikas eine führende Rolle und die höchst entwickelte Kultur der Verständigung unter den Ethnien und der Überwindung althergebrachter Stammeskonflikte entwickelt und bis zur Eskalation Anfang dieses Jahres auch erfolgreich betrieben hatte. ..." Auch diesmal bin ich nicht überrascht von dem Geschehen, nur ein weiteres Mal enttäuscht, dass niemand die westlichen Kriegstreiber stoppen kann und will.
Wer Hintergründe erfahren will muss u.a. ein anderes Medium lesen, das zwar auch zum Mainstream gehört, aber da gibt es immer wieder Überraschungen. So ist bei der Wirtschaftswoche online von Frank Doll Folgendes zu lesen: "Den Militäreinsatz in Mali mit Sicherheitsinteressen zu begründen ist zynisch. Tief im Herzen Afrikas will Frankreichs Staatspräsident Hollande die Versorgung seines Landes mit dem Atomkraftbrennstoff Uran sichern. Geht die Operation schief, ist seine Regierung am Ende." Da bleibt mir nur zu sagen: Es geht doch, Kollegen! Und weil es so gut ist, sei noch ein bisschen aus der Wirtschaftswoche zitiert: "Die einzigen bekannten und strategisch wichtigen europäischen Interessen in der Region sind die Uran- und Ölvorkommen in Mali und die französischen Uranminen im angrenzenden Niger. Frankreich hängt als Atommacht und Atomstromland stark von der Versorgung mit Uran ab. Ein Drittel seines Uranbedarfs bezieht Frankreich aus dem Niger. Um die weitere Destabilisierung des Landes zu verhindern greift Frankreich jetzt in Mali ein." Leider ist nicht zu hoffen, dass das Wirtschaftsmagazin nun dauerhaft das neue investigative Magazin ist, das der Spiegel sein will.
Und was macht die Bundesregierung, wenn in Paris zum Krieg gerüstet wird: Sie bietet logistische Unterstützung an, ganz wie es sich gehört. Über den längst vorhandenen deutschen Anteil an dem Konflikt in Mali hat Christoph Wackernagel auf hintergrund.de berichtet: "Umso fataler sind und waren die internationalen Bestrebungen, die politisch unverantwortliche und für Afrikas Zusammenhalt kontraproduktive Forderung der 'nationalen Unabhängigkeit der Tuareg' zu unterstützen. Als ein Beispiel sei hier nur die deutsche 'Gesellschaft für technische Zusammenarbeit', GTZ (heute: GIZ) genannt, die dort mit einem milliardenschweren Programm undurchsichtige Politik machte, deren Mitverantwortlichkeit für die auch dadurch möglich gemachte Katastrophe heute nicht mehr geleugnet werden kann.
Dies ist besonders bitter, weil gerade Mali innerhalb Westafrikas eine führende Rolle und die höchst entwickelte Kultur der Verständigung unter den Ethnien und der Überwindung althergebrachter Stammeskonflikte entwickelt und bis zur Eskalation Anfang dieses Jahres auch erfolgreich betrieben hatte. ..." Auch diesmal bin ich nicht überrascht von dem Geschehen, nur ein weiteres Mal enttäuscht, dass niemand die westlichen Kriegstreiber stoppen kann und will.
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