Darauf macht der ehemalige DDR-Diplomat und spätere OSZE-Mitarbeiter Dr. Arne C. Seifert in einem Text in Neues Deutschland, erschienen am 6. Oktober 2012, aufmerksam. Seifert beschreibt, warum
und wie lange schon die führenden westlichen Staaten, allen voran die
USA, mit islamistischen Terrorgruppen zusammenarbeiten. Auch im Fall
Syrien werden die mit dem Etikett Al-Qaida versehenen extremistischen
Gruppen als "Bodentruppen" benutzt, "militärisch effektiver denn
jegliche westliche Intervention, weshalb die westliche Allianz sie nicht
nur toleriert, sondern tatkräftig unterstützt."
Der Diplomat stellt fest: "Um die eigene Hegemonie zu wahren, ist jedes Mittel recht, werden auch die Partner und Instrumente je nach Zweckmäßigkeit ausgetauscht. Entweder wird ein gewaltsamer Regimewechsel wie in Afghanistan, Irak, Libyen und jetzt Syrien angestrebt, eine Lenkung der Eliten vor Ort versucht oder, angepasst an neue Kräftekonstellationen, eine Mischtaktik zwischen beidem." ...
Er weist daraufhin, dass das nichts Neues ist: "All die heute wieder ausprobierten Varianten zur Sicherung von Hegemonialansprüchen hat es bereits gegeben: einerseits ökonomische und ideologische Penetration der arabischen Staaten und Gesellschaften, Beeinflussung ihrer Führungseliten sowie Fremdbestimmung politischer Prozesse und Entscheidungen; andererseits politischer und militärischer Druck sowie offene Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, wobei die nunmehrige »Antiterrorstrategie« einen Höhepunkt an externer Gewaltanwendung markiert. ...
Als Gegenreaktion hoben die USA zu Beginn der 1970er Jahre einen strategischen »Think Tank« zur Bekämpfung des Kommunismus und der sozialistischen Orientierung in Afrika aus der Taufe. Ihm gehörten an: Henry Kissinger, Alexander de Marenches (seit 1972 Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes SDECE), Ägyptens Präsident Anwar Sadat, Schah Mohammad Reza Pahlavi, der marokkanische König Hassan II. und Kamal Adham, damaliger Chef des saudi-arabischen Geheimdienstes.
Die Geheimdienste der Staaten dieses exklusiven Klubs, den der Herausgeber der ägyptischen Zeitung »Al Ahram«, Mohammad Hasanein Heikal, »Safari-Klub« taufte , vereinbarten im September 1976 gemeinsame Maßnahmen im Sinne des obigen Ziels, wozu auch die Ausweitung des Einflusses islamistischer Organisationen in Nahost und Afrika als Gegenkraft zum »kommunistischen Modell« gehörte. Der Klub erkannte dem saudischen Königshaus die Führungsrolle zu. ..."
Diese Kooperation mit dem "islamistischen Beelzebub", um den "kommunistischen Teufel" auszutreiben, ist ja noch älter, worauf ich schon mal hingewiesen habe. Der Text von Seifert ist auf jeden Fall sehr interessant und sollte auch von jenen gelesen werden, die schnell mit dem Vorwurf "Verschwörungstheorie" herumwedeln. Was Seifert noch als Frage in der Überschrift aufwirft, lässt sich aus meiner Sicht ganz klar beantworten: Sie wissen, was sie tun. Und für ihre Ziele und Zwecke ist ihnen jedes Mittel Recht.
Der Diplomat stellt fest: "Um die eigene Hegemonie zu wahren, ist jedes Mittel recht, werden auch die Partner und Instrumente je nach Zweckmäßigkeit ausgetauscht. Entweder wird ein gewaltsamer Regimewechsel wie in Afghanistan, Irak, Libyen und jetzt Syrien angestrebt, eine Lenkung der Eliten vor Ort versucht oder, angepasst an neue Kräftekonstellationen, eine Mischtaktik zwischen beidem." ...
Er weist daraufhin, dass das nichts Neues ist: "All die heute wieder ausprobierten Varianten zur Sicherung von Hegemonialansprüchen hat es bereits gegeben: einerseits ökonomische und ideologische Penetration der arabischen Staaten und Gesellschaften, Beeinflussung ihrer Führungseliten sowie Fremdbestimmung politischer Prozesse und Entscheidungen; andererseits politischer und militärischer Druck sowie offene Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, wobei die nunmehrige »Antiterrorstrategie« einen Höhepunkt an externer Gewaltanwendung markiert. ...
Als Gegenreaktion hoben die USA zu Beginn der 1970er Jahre einen strategischen »Think Tank« zur Bekämpfung des Kommunismus und der sozialistischen Orientierung in Afrika aus der Taufe. Ihm gehörten an: Henry Kissinger, Alexander de Marenches (seit 1972 Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes SDECE), Ägyptens Präsident Anwar Sadat, Schah Mohammad Reza Pahlavi, der marokkanische König Hassan II. und Kamal Adham, damaliger Chef des saudi-arabischen Geheimdienstes.
Die Geheimdienste der Staaten dieses exklusiven Klubs, den der Herausgeber der ägyptischen Zeitung »Al Ahram«, Mohammad Hasanein Heikal, »Safari-Klub« taufte , vereinbarten im September 1976 gemeinsame Maßnahmen im Sinne des obigen Ziels, wozu auch die Ausweitung des Einflusses islamistischer Organisationen in Nahost und Afrika als Gegenkraft zum »kommunistischen Modell« gehörte. Der Klub erkannte dem saudischen Königshaus die Führungsrolle zu. ..."
Diese Kooperation mit dem "islamistischen Beelzebub", um den "kommunistischen Teufel" auszutreiben, ist ja noch älter, worauf ich schon mal hingewiesen habe. Der Text von Seifert ist auf jeden Fall sehr interessant und sollte auch von jenen gelesen werden, die schnell mit dem Vorwurf "Verschwörungstheorie" herumwedeln. Was Seifert noch als Frage in der Überschrift aufwirft, lässt sich aus meiner Sicht ganz klar beantworten: Sie wissen, was sie tun. Und für ihre Ziele und Zwecke ist ihnen jedes Mittel Recht.
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