ist mir der Jubel deutscher Medien über den von der NATO herbeigebombten
Einzug der libyschen "Rebellen" in Tripolis, ob ARD, ZDF oder wer
auch immer. Selbst bei arte und 3sat kein Hinweis auf die Zusammenhänge und
Ursachen, auf die Rolle der NATO und die massive Ignoranz gegenüber dem
Völkerrecht. Nicht einmal ein Zitat eines Beitrages der New York Times über die Rolle der NATO, der
wenigstens noch bei Spiegel online zu finden war.
Wieder einmal sticht ein Text von Lutz Herden hier im Freitag dabei heraus, hebt
sich ab von der Einseitigkeit und selbstverordneten Stimmungsmache und
Propaganda, ob öffentlich-rechtlich oder privat, gedruckt oder gesendet,
versucht etwas dagegen zu setzen. Dafür einfach mal Dankeschön.
Wer glaubt, dass Libyen jetzt "befreit" ist, dass jetzt für die
Libyer ein Zeitalter der Freiheit, des Wohlstandes und der Demokratie anbricht
... Für wie blöd werden wir eigentlich immer noch gehalten ...
Und welches Land ist als nächstes dran? Oder kuschen andere Länder, die noch
nicht auf das hören, was der Westen vorgibt, jetzt von allein angesichts des
libyschen Beispiels? Und wer stoppt den westlichen Siegeszug über das
Völkerrecht, wo gibt es noch so etwas wie eine Gegenkraft? Ich sehe sie nicht
...
Mir bleibt nur mal wieder die Erinnerung an ein Zitat
von Max Liebermann: "Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen
möchte."
Nachtrag vom 23.8.2011:
Es gibt inzwischen einen guten Text von Lühr Henken und Peter Strutynski,
Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag: "Verlierer
ist die UNO", veröffentlicht von der jungen Welt am 23. August 2011.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen