US-Wahl 2016: Donald Trump wird nächster US-Präsident
"Clinton gesteht Niederlage ein"
So kann es gehen. Nach dem Theater des Wahlkampfes, u.a. mit einem Darsteller, den die Elite anscheinend nicht auf dem Plan hatte, nun das Schauspiel der verlierenden Elite samt ihrer Politikdarsteller und der heulenden Transatlantiker auch hierzulande. Ganz ehrlich: Ich gönne es ihnen.
Was bleibt sind meine Sorgen ob dessen, was nun folgt. Egal, wie der neue US-Präsident heißt.
Im Deutschlandradio Kultur durfte ich heute unter anderem von dem russischen Einfluss auf die US-Wahl hören, geäußert u.a. von der Chefredakteurin des transatlantischen Zentralorgans Internationale Politik, Dr. Sylke Tempel. Darauf hatte ich gewartet: Die Russen sind schuld. Ich wusste es doch.
Der ehemalige technische Direktor der NSA William Binney und der ehemalige hochrangige CIA-Analytiker Ray McGovern schüttelten angesichts solcher Meinungen am Montag in Berlin quasi gemeinsam den Kopf. McGovern verwies darauf, dass Trump zu seinen Markenzeichen seine eigene Unberechenbarkeit zähle. Der ehemalige Geheimdienstmann fragte, ob ernsthaft jemand glaube, dass der russische Präsident Wladimir Putin jemanden unterstütze, der von sich behauptet, unberechenbar zu sein. Das scheinen aber viele zu tun, wenn ich jetzt all die Kommentare zum möglichen weiteren Verhältnis zwischen den USA und Russland unter Trump höre und lese.
Was bleibt, ist eine Niederlage des US-Establishments und auch des scheidenden Präsidenten Barack Obama. Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn er die Kandidatur von Bernie Sanders unterstützt hätte? Aber ich hielt Obama von Anfang an für überschätzt und seine charismatische Art und Wirkung auf viele für gefährliches Blendwerk, das täuscht. Das Wahlergebnis ist auch ein Ergebnis von acht Jahren Präsidentschaft Obamas. Es bleibt in Folge dessen ein Sieger, den auch ich mir nicht wünschte, egal, wie irrelevant das ist. Und wir werden sehen, was nun folgt. Für die Menschen in den USA hoffe ich, dass nicht zu viele Hoffnungen betrogen werden und manches nicht so schlimm wird, wie es sich u.a. ankündigte.
Am Ende bleibt auch die Erkenntnis, dass eben auch das zu einer Demokratie gehört. Nicht vergessen werde ich, was ich am 8. Novmber von Claus Kleber im heute journal des ZDF hörte, der vor der Kulisse des Weißen Hauses live sagte: "Zum ersten Mal seit Menschen Gedenken hängen Zweifel über dieser Stadt, ob friedlicher Machtwechsel garantiert ist." Als ich es hörte fragte ich mich, warum er das sagt, und ob er das bei vollem Bewußtsein tat. Es bleibt abzuwarten, ob er das nur so dahin sagte oder ob er etwas andeutete, was hinter den Kulissen läuft. Meine ehrliche Freude über die Niederlage von Hillary Clinton macht meine Sorgen über das, was nun folgt und folgen könnte, nicht kleiner.
Buchtipps zum Thema:
• "Die USA am Ende der Präsidentschaft Barack Obamas - Eine erste Bilanz"
Herausgeber: Gellner Winand, Horst Patrick
• "TRUMPLAND - Donald Trump und die USA"
Von Walter Niederberger
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"Die USA am Ende der Präsidentschaft Barack Obamas - Eine erste Bilanz"
Herausgeber: Gellner Winand, Horst Patrick
"Das
Buch zieht eine erste Bilanz der Präsidentschaft Barack Obamas. Es
dokumentiert die Ergebnisse der Wahlen zum Kongress und in den
Einzelstaaten, die an Bedeutung zunehmen. Analysiert werden die
Einflüsse der Tea Party, der Wahlkampffinanzierung und der Super PACs
auf den politischen Wettbewerb, der polarisiert ist wie selten zuvor in
der amerikanischen Geschichte. Welche Spuren diese neuen politischen
Entwicklungen im Kongress und in den Strategien der Kongressmitglieder
hinterlassen, wird ebenso untersucht, wie die Folgen für das politische
Erbe Obamas. Die Gründe, warum der erste afro-amerikanische Präsident
der Vereinigten Staaten die hohen Erwartungen an seine „transformative
Präsidentschaft“ nur begrenzt erfüllen konnte, werden anhand der
wichtigsten Handlungsfelder des Präsidenten erörtert: Obama als
„executive leader“, als „legislative leader“ und in seinem Verhältnis
zur Judikative. Auf die Gesundheitsreform als dem zentralen
innenpolitischen Vermächtnis des Präsidenten legt das Buch ein
besonderes Augenmerk – wie auch auf die Außenpolitik, die das Bild
Obamas in der Welt bestimmen wird." (Verlagsinformation)
"Die USA am Ende der Präsidentschaft Barack Obamas - Eine erste Bilanz"
Herausgeber: Gellner Winand, Horst Patrick
Springer Verlag, 2016
Softcover, 404 Seiten
44,99 €
ISBN 978-3-658-11063-5
Auch als e-Book erhältlich
Link zur Verlagsinformation
"TRUMPLAND - Donald Trump und die USA"
Von Walter Niederberger
"Der
schier unaufhaltsame Aufstieg des Donald Trump, seine triumphalen
Erfolge in den Vorwahlen markieren schon jetzt den wichtigsten
innenpolitischen Wandel in den USA der letzten fünfzig Jahre. Noch nie
hat die Führung einer Partei so massiv, so offen und so wirkungslos
versucht, ihren eigenen Spitzenkandidaten zu demontieren. Und noch nie
wurde eine Partei von einem ihrer Kandidaten so vor sich hergetrieben
wie die der Republikaner von dem Alleszermalmer Trump."
(Verlagsinformation)
"TRUMPLAND - Donald Trump und die USA"
Von Walter Niederberger
Orell Füssli Verlag, 2016
Broschur, 224 Seiten
17,95 €
ISBN 978-3-280-05638-7
Link zur Verlagsinformation
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